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Stadt zahlt mehr als 560 000 Euro für Schülertickets: Mit 49-Euro-Ticket ließe sich viel Geld sparen

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Von: Jona Wiechowski

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Wenn Schüler ein 49-Euro-Ticket bekommen würden, wäre das für die Stadt Altena erheblich günstiger.
Wenn Schüler ein 49-Euro-Ticket bekommen würden, wäre das für die Stadt Altena erheblich günstiger. © Heyn, Volker

Um die 562 000 Euro bezahlt die Stadt Altena momentan im Jahr für Schülertickets. 42 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Altena haben Anspruch auf ein solches Ticket.

Altena – Mit dem Deutschland-Ticket für monatlich 49 Euro, das am 1. Mai an den Start geht, käme die Stadt erheblich günstiger davon: Nach ersten Berechnungen würden dann nur rund 420 000 Euro fällig. Stadtkämmerer Stefan Kemper sprach von einer „deutlichen Ersparnis“. Rund 140 000 Euro wären das weniger. Noch seien allerdings nicht alle Einzelheiten geklärt.

Auf das Deutschland-Ticket im Schülerverkehr kamen die Mitglieder des Ausschusses für Schule, Sport und Kultur in ihrer Sitzung am Mittwochabend zu sprechen, als es über die Übernahme der Schülerfahrkosten der Schüler aus dem Stadtteil Evingsen zur Gemeinschaftsgrundschule Altena am Standort Dahle ging. Hintergrund: Im Rahmen der Schließung der Grundschule in Evingsen wurde den Eltern der damaligen Schüler zugesichert, dass alle Grundschüler ein Schulwegmonatsticket erhalten, um zum Standort in Dahle gelangen zu können. „Diese pauschalisierte Regelung wird bis heute vom Schulträger umgesetzt“, heißt es in der Beratungsvorlage.

Dass grundsätzlich alle Schüler mit Wohnadresse in Evingsen ein Schulwegmonatsticket erhalten, entbehre jedoch einer gesetzlichen Grundlage. „Es findet durch den Schulträger keine Überprüfung der gesetzlichen Anspruchsvoraussetzungen nach Schülerfahrkostenverordnung NRW statt“, heißt es weiter. Damals sei es als Übergangsregelung begründet gewesen – jetzt soll das Verfahren beendet werden. Wie für alle anderen Schüler in Altena solle der Anspruch auf Übernahme der Schülerfahrkosten nach den gesetzlichen Vorgaben erfolgen. Dabei werden in Einzelfallentscheidungen unter anderem die Entfernung zur Schule sowie die Tatsache, ob der entsprechende Schulweg besonders gefährlich ist, überprüft. Die Verwaltung findet in ihrer Beratungsvorlage: „Auch im Hinblick darauf, dass eine solche Regelung nach Schließung der Grundschule Knerling nicht getroffen wurde, sollte von der pauschalen Bewilligung Abstand genommen werden, da sonst eine Ungleichbehandlung vorliegt.“

Allerdings: Dieser Vorschlag stieß bei den Ausschussmitgliedern nicht auf Begeisterung. Eltern in Evingsen würden sich darauf verlassen, dass sie ein Ticket bekommen. Es handele sich um ein heißes Thema, das nicht einfach so ohne Vorwarnung beendet werden solle. Ein Vorschlag lautete beispielsweise, die Sonderregelung erst in einem Jahr auslaufen zu lassen, damit die Betroffenen von vorn herein wüssten, was Sache ist.

Oliver Held (Grüne) regte unter anderem an, dass das Thema mit Blick auf die aktuellen Veränderungen im Öffentlichen Nahverkehr, allen voran wegen des neuen 49-Euro-Tickets, breiter gefasst werden müsse.

Betroffen seien von der aktuellen Sonderregelung übrigens rund eine Handvoll Schüler, erklärte Stefan Kemper.

Letztlich wurde in dieser Sache am Mittwoch noch nichts final beschlossen.

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