Geld reicht nicht mehr: Deutlicher Anstieg bei Grundsicherung in MK-Stadt

Die Verbraucherpreise haben sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber 2021 erhöht – rechnerisch ist damit ein Monatseinkommen weg. Mit Folgen.
Altena – Die Verbraucherpreise haben sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber 2021 erhöht – rechnerisch ist damit ein Monatseinkommen weg. Mit Folgen: Kreisweit hat sich die Anzahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung von 2021 bis 2022 um 305 erhöht. Während im Dezember 2021 noch 5810 Personen Grundsicherung erhielten, waren es im Dezember 2022 bereits 6115 Personen – ein Plus von etwas mehr als fünf Prozent. Das geht aus aktuellen Zahlen von IT.NRW als Statistischem Landesamt hervor.
Nachrodt: Ergebnisse gegen den Trend
Grundsicherung beantragen können all jene, die ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen und Vermögen finanzieren können. In Altena stieg die Anzahl der Empfänger im von 2021 auf 2022 von 185 auf 215, was einem Anstieg von etwas mehr als 16 Prozent entspricht. Höher war er im ganzen Kreis sonst nur in Halver, nämlich von 140 auf 165, was einen Anstieg von fast 18 Prozent bedeutet. Ganz anders sah es in Nachrodt-Wiblingwerde aus. Hier sankt die Anzahl der Empfänger von 65 auf 60.
Die Entwicklung in den umliegenden Städten zeigt ein gemischtes Bild. In Balve blieb die Anzahl der Grundsicherungsempfänger mit 85 gleich, in Herscheid blieb sie konstant bei 45, in Neuenrade bei 90.
Plettenberg sah eine Zunahme von 215 auf 245, und Werdohl verzeichnete einen Anstieg von 255 auf 265 Empfänger.
Steigerung von 9,5 Prozent in NRW
NRW-weit fiel die Entwicklung deutlich drastischer aus. Ende 2022 erhielten demnach 9,5 Prozent mehr Menschen Grundsicherung im Alter als noch 2021. Fast 80 Prozent des Zuwachses war auf nichtdeutsche Personen zurückzuführen, insbesondere Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. „Die Zahl der Leistungsempfänger von Grundsicherung im Alter aus der Ukraine ist gegenüber dem Jahresende 2021 um 10 365 auf 15 910 Personen gestiegen“, heißt es von IT.NRW.
„Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von Grundsicherung aufgrund einer dauerhaften vollen Erwerbsminderung lag Ende 2022 bei 128 630 und damit um ein Prozent unter dem Vorjahresniveau“, berichtet das Statistische Landesamt. „Wie schon in den Jahren zuvor erhielten auch Ende 2022 mehr Frauen als Männer Grundsicherung im Alter (Frauenanteil: 58,8 Prozent), während bei der Grundsicherung bei Erwerbsminderung die Männer in der Mehrheit waren (Männeranteil: 55,7 Prozent).“
Wichtig bei den Zahlen: Ab dem Berichtsjahr 2020 erfolgt die Veröffentlichung der Ergebnisse „unter Einsatz des Geheimhaltungsverfahren der Fünfer-Rundung“, wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt. Heißt: Alle absoluten Werte einer Tabelle mit Empfängerzahlen werden auf den nächsten durch fünf teilbaren Wert auf- oder abgerundet. Die maximale Abweichung zu den Originalwerten beträgt dadurch für jeden Wert höchstens zwei.