Altena - Die Geranien am Geländer der Lennepromenade funktionieren bekanntlich über Patenschaften: Weit über 100 Firmen, Geschäfte, Vereine und Privatpersonen zahlen eine Pauschale, alles andere übernimmt Dieter Steinmann. Der ist heilfroh, dass er dieses Jahr um fünf Euro erhöht hat: Wegen der Trockenheit sind die Blumen deutlich durstiger als sonst.
Zwei Kubikmeter Wasser hat Steinmann an Bord, wenn er mit seinem Lieferwagen zur Lennepromenade ausrückt. Das muss er natürlich bezahlen und den Mitarbeiter, der ihn begleitet, auch.
Zwei Stunden Arbeit
Gut zwei Stunden Arbeit liegen vor den Beiden, wenn wieder gegossen werden muss. „In normalen Jahren muss ich zweimal in der Woche gießen“, berichtet Steinmann. 2018 reicht das nicht, da sind drei Durchgänge pro Woche nötig. Dabei nutzt der Gärtner Blumenkästen mit Wasserreservoirs. Jeder dieser Kästen fasst zehn Liter. „Wenn wir zwei Tage später wiederkommen, ist schon wieder alles rappeltrocken“, berichtet Steinmann. Da kommt es ihm zugute, dass Geranien zwar einerseits viel Wasser brauchen, andererseits aber partielle Trockenheit vertragen. Natürlich weiß Steinmann, dass viele Gartenfreunde neidisch sind auf das Turbo-Wachstum der Geranien am Lenneufer.
„Es gibt aber wirklich überhaupt kein Geheimnis“, versichert er. Nur einen kleinen Trick hat er: Gepflanzt wird in gute, vorgedüngte Erde – und trotzdem setzt der Gärtner dem Gießwasser einmal im Monat Flüssigdünger zu. „Da nehme ich, was gerade so da ist“, sagt er. Der in der Blumenerde enthaltene Dünger werde zwar als Langzeitdünger beworben, nach seiner Erfahrung fahre man aber besser, wenn man Pflanzen von Anfang an zusätzlich dünge. Steinmann ist auch Friedhofsgärtner und beispielsweise dafür zuständig, dass regelmäßig gemäht wird.
Mähen fällt aus
Da macht er zurzeit die gleichen Erfahrungen wie jeder Gartenbesitzer: Mähen fällt praktisch aus, weil das Gras nicht wächst – man muss froh sein, wenn es nicht verdorrt. „Es müsste mal wieder richtig lang anhaltend regnen“, sagt Steinmann, der auch weiß, wie es tief unten um Erdreich aussieht: „Wir haben am Dienstag ein Grab ausgehoben. Auch in 1,50 Meter Tiefe war die Erde noch staubtrocken“, berichtet er. Das deckt sich mit Angaben des Hemholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig, das einen sogenannten „Dürremonitor“ führt. Der Zustand für die Region schwankt darin zwischen „extremer“ und „außergewöhnlicher“ Dürre.