Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei einer Zentralbank leihen beziehungsweise es dort anlegen können – und das ist nun teurer geworden. In der vergangenen Woche, am 21. Juli, hat Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), die Erhöhung des Leitzinses auf 0,5 Prozent bekannt gegeben – die erste Erhöhung seit elf Jahren. Seit März 2016 hatte der Leitzins im Euroraum bei 0 Prozent gelegen. Während Kredite teurer werden, dürften fürs klassische Sparen wieder Zinsen abfallen – angesichts der Rekord-Inflation bleibt der Realzins, also der Zinsertrag, der sich unter Berücksichtigung der Inflations- oder Deflationsrate ergibt, aber weiterhin deutlich negativ. Im Juni hatte die Inflationsrate deutschlandweit bei rund 7,5 Prozent gelegen. 100 Euro haben damit nach einem Jahr nur noch eine Kaufkraft von 92,50 Euro.