Kritik an Doppelrolle: Bürgermeister kündigt bei der Sparkasse
Uwe Kober soll am Freitag (27.November) zum Verwaltungsratsvorsitzenden der Sparkasse gewählt werden. Bis zum Amtsantritt arbeitete der Bürgermeister von Altena selbst bei der Bank. Den Dienst ließ er dann ruhen statt zu kündigen. Das sorgt für Kritik. Darum hat er nun Konsequenzen gezogen.
Altena – Die Zweckverbandsversammlung der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis kommt am Freitag (27. November) zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung steht unter Punkt 5 die Wahl des Vorsitzenden des Verwaltungsrates und seiner Stellvertreter.
Vorsitzender des Gremiums ist kraft Amtes der Altenaer Bürgermeister. Und damit soll Uwe Kober (CDU) von den Zweckverbandsvertretern auf diesen Posten gewählt werden.
Nach Wahl Antrag auf Sonderurlaub gestellt
Bis zu seinem Amtsantritt im Rathaus im November war Kober selbst als Abteilungsleiter im Immobilienbereich Mitarbeiter des Kreditinstituts. Diesen Job hat er mit Beginn seiner Arbeit im Rathaus nicht gekündigt, sondern einen Antrag auf Sonderurlaub gestellt. Das Dienstverhältnis sollte für die Zeit seines Mandats ruhen.
Diese Doppelfunktion als Vorsitzender des Verwaltungsrats – und damit des Kontrollgremiums des Vorstands – und gleichzeitig Mitarbeiter sorgt im Vorfeld der konstituierenden Sitzung für Irritationen.
Grüne: „offenkundige Interessenkollision“
Für die Fraktion der Grünen im Altenaer Stadtrat gibt es eine „offenkundige Interessenkollision“, wenn Uwe Kober bei der Sparkasse „als beurlaubter Mitarbeiter dem Verwaltungsrat vorsitzen sollte“. Als Vertreter der Stadt Altena, so heißt es in einer Pressemitteilung des Fraktionsvorsitzenden Oliver Held, vertrete Uwe Kober „im Verwaltungsrat ausschließlich die Interessen der Stadt Altena als Miteigentümerin und Gewährträgerin der Vereinigten Sparkasse.
Dies kann er aber nicht tun, wenn er gleichzeitig beurlaubter Mitarbeiter des Geldinstituts bleibt.“ Die Grünen fordern den Altenaer Bürgermeister gar auf, nicht Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse zu werden, um eine „Interessenvermischung“ auszuschließen.
Kober zießt die Reißleine
Uwe Kober ist sich „dieser Problematik bewusst“ – und hat nun die Reißleine gezogen. „Um allen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, habe ich den Vorstand der Sparkasse am Dienstag um Auflösung meines Dienstverhältnisses zum nächstmöglichen Zeitpunkt gebeten“, sagt er. Heißt: Kober hat gekündigt und wird „noch in diesem Jahr“ als Mitarbeiter aus dem Dienst der Sparkasse ausscheiden.
Auf die Anfrage unser Redaktion, ob die Vereinigte Sparkasse im MK keine Interessenkollision sehe, wenn Uwe Kober als beurlaubter Mitarbeiter der Sparkasse dem Verwaltungsrat vorsitzen würde, fällt die Antwort knapp aus: „Aufgrund der noch abzuhaltenden Sitzung können wir auf die dort zu entscheidenden Bezugspunkte im Vorfeld keine Auskunft geben“, sagte Sparkassen-Sprecher Tomislav Majic.