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Klimakleber von der Straße lösen: So bereitet sich die Polizei im MK auf mögliche Einsätze vor

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Von: Markus Wilczek

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Klimaproteste in Wien
Ein Klimaaktivist der „Letzten Generation“ hat sich auf einer Straße festgeklebt, um den Verkehr zu blockieren und so auf seine Forderungen aufmerksam zu machen. Weil sich Fälle dieser Art zuletzt in Deutschland häuften, werden jetzt auch die Polizisten im Märkischen Kreis auf mögliche Klimakleber-Einsätze vorbereitet. © Florian Wieser

Man lernt nie aus – das gilt auch für die Beamten der Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis und ihre Polizei-Kollegen aus Nordrhein-Westfalen.

Märkischer Kreis – Denn: Das NRW-Innenministerium rüstet gegen Klima-Aktivisten auf, die sich auf Straßen festkleben. In den kommenden Tagen sollen laut Innenministerium mehr als 10 000 Polizisten dafür ausgebildet werden, festgeklebte Hände vom Asphalt zu lösen. Im Märkischen Kreis werden es laut Polizeisprecher Marcel Dilling „rund 350 Beamte“ sein.

Bislang spielten die sogenannten Klimakleber im Märkischen Kreis noch keine Rolle, wurde bislang noch keine Straße von festgeklebten Aktivisten blockiert. Ob Beamte der Behörde im Märkischen Kreis bereits bei überregionalen Unterstützungseinsätzen, wie beispielsweise in Lützerath, Erfahrungen mit Klebe-Aktivisten gemacht haben, konnte Dilling nicht mit Gewissheit sagen.

Ausstattung: Noch sind Fragen offen

Was ihre Ausstattung angeht, mit der sie gegen die Klimakleber vorgehen könnten, konnte Marcel Dilling auf Anfrage noch keine Details nennen, weil die Schulungen, die in digitaler Form durchgeführt werden sollen, ja noch ausstünden. „Deshalb kann ich dazu noch keine Angaben machen. Ich bin mir aber sicher, dass spezielle Materialien und Ausstattung, wenn sie den erforderlich sein sollten, jetzt zeitnah vom Innenministerium zu uns auf den Weg gebracht würden“, so Dilling weiter.

Es sei aktuell zudem „nicht vorhersehbar“, ob es auch im Märkischen Kreis noch „zu Szenarien mit Klimaklebern kommen wird“, sagte Marcel Dilling. Bislang konzentrierten sich die Aktivisten vornehmlich auf Protestaktionen in größeren Städten, um möglichst viel Wirkung zu erzielen und damit auch mediale Aufmerksamkeit zu erhalten. In ländlicher geprägten Regionen wie dem Märkischen Kreis fanden solche Aktionen eher selten statt.

Teilnahme an Schulung ist verpflichtend

Bislang gab es in NRW nur wenige Beamte, die landesweit zum Lösen des Klebers im Einsatz waren. Laut Innenministerium soll die Einsatzdauer durch die breitflächige Ausbildung „deutlich verkürzt“ und die Gefahr für Verkehrsteilnehmer reduziert werden.

„Die erforderlichen Kompetenzen werden den mehr als 10 000 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten im Rahmen einer verpflichtenden, digitalen Fortbildung jetzt vermittelt“, hieß es in der vergangenen Woche aus dem Düsseldorfer Innenministerium. Ausgebildet werden sollen sämtliche Streifenpolizisten und Beamte von Hundertschaften. Da im Märkischen Kreis keine Hundertschaften stationiert sind, konzentriert sich die Ausbildung hier auf die Streifenpolizisten.

Klimakleber „schnell, effizient und direkt“ von der Straße holen

„Wir holen die Klimakleber von der Straße – schnell, effizient und direkt“, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) in der vergangenen Woche der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben in unserem Land viele legitime Protestformen. Und das ist auch gut so. Aber sich auf die Straßen zu kleben und zu versuchen, das öffentliche Leben stundenlang lahmzulegen, gehört nicht dazu“, so Herbert Reul.

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