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Kampf gegen den Flächenmangel für Gewerbe

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Von: Markus Wilczek

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Im Gewerbepark Rosmart wird eines der letzten noch freien Grundstücke derzeit eingeebnet. Das Erdreich wird als Fallbett für die A45-Rahmedetalbrücke gebraucht, die am 7. Mai gesprengt werden soll.
Im Gewerbepark Rosmart wird eines der letzten noch freien Grundstücke derzeit eingeebnet. Das Erdreich wird als Fallbett für die A45-Rahmedetalbrücke gebraucht, die am 7. Mai gesprengt werden soll. © Heyn

Die Gesellschaft für Struktur- und Wirtschaftsförderung (GWS) im Märkischen Kreis schlägt Alarm: Der Mangel an Industrie- und Gewerbeflächen im Kreisgebiet gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Industriestandorts.

Altena – Als mögliche Lösung des Problems wünscht sich die GWS digitale, smarte und ressourcenschonende Gewerbegebiete, wie Geschäftsführer Joschen Schröder jetzt im Struktur- und Wirtschaftsausschuss des Märkischen Kreises erläuterte.

In Zusammenarbeit mit den MK-Städten und -Gemeinden dokumentiert und analysiert die GWS das Flächenangebot seit 2014. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Zum Stichtag 31. Dezember 2022 stand dem Markt langfristig ein Flächenvorrat in Höhe von 52,5 Hektar zur Verfügung. Zum Vergleich: Allein im vergangenen Jahr veräußerten die Kommunen kreisweit 17 Gewerbeflächen mit einer Größe von insgesamt 14,6 Hektar. Es sei deshalb anzunehmen, dass es in den kommenden Jahren zu einer weiteren Verknappung der Flächen kommen wird.

Leichte Entspannung wohl einzig im nördlichen Kreisgebiet

„Einzig im nördlichen Kreisgebiet könnte es durch das Gewerbegebiet Hämmer II in Menden zu einer leichten Entspannung kommen“, sagte Schröder. Selbst in den interkommunalen Gewerbegebieten Rosmart im Städtedreieck Altena-Werdohl-Lüdenscheid und Grünewald in Meinerzhagen schrumpfe das Angebot. Im Gewerbepark Rosmart stehen laut Schröder aktuell noch 13 Hektar zur Verfügung; in Grünewald sind es knapp vier Hektar.

Sofort verfügbare kommunale Gewerbeflächen gibt es darüber hinaus in Iserlohn (2,7 ha), Herscheid (1,9 ha), Werdohl (1,8 ha), Nachrodt-Wiblingwerde (1,2 ha), Altena (0,3 ha) und Kierspe (0,2 ha). „Viele Kommunen können die Bedarfe der vorhandenen Unternehmen nach Erweiterungs- und Verlagerungsflächen nicht mehr bedienen, oder entsprechende Flächen für Neuansiedlungen bieten“, so Schröder. Verschärft habe sich die Situation noch durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 und die Sperrung der A45-Talbrücke Rahmede.

Nur ein geringes Brachflächenpotenzial

Bei der Lösung des Problems ist die Reaktivierung von Brachflächen nach Einschätzung der GWS nur ein kleiner Baustein. In Kooperation mit den Kommunen wurde ein Brachflächenpotenzial von 43 Hektar identifiziert. Davon haben aus Sicht der Städte und Gemeinden allerdings nur etwa 21 Hektar eine realistische Reaktivierungsperspektive für eine gewerbliche Nachnutzung.

Um den derzeitigen Mangel an verfügbaren Flächen zu überwinden, empfahl der Struktur- und Wirtschaftsausschuss, den Handlungsempfehlungen der GWS zu folgen. So soll der Dialog zwischen den Kommunen im Märkischen Kreis, der Kreisverwaltung und der GWS, der mit der Erarbeitung des Gewerbeflächenkonzepts begonnen hat, konsequent und weiterhin konstruktiv fortgesetzt werden. Gefordert sei auch die Initiierung neuer Diskussionsprozesse zur zukünftigen Flächenentwicklung mit der Bezirksregierung Arnsberg und dem Land.

Gewerbegebiete bald digital, smart, ressourcenschonend und effizient

Nach Vorstellung der GWS sollen zukünftige Gewerbegebiete digital, smart, ressourcenschonend und effiziert sein. Themen wie flächensparendes Bauen, die gemeinsame Nutzung von zentraler Infrastruktur oder die Bündelung von Warenströmen sollten sich in Entwicklungsplänen wiederfinden. Der Gewerbepark Hämmer-Süd in Menden könne hier als Pilotprojekt dienen. Während des Regionalplanverfahrens sollten neue Industrie- und Gewerbeflächen zur Deckung der Flächenbedarfe der Unternehmen im Märkischen Kreis sowie potenzieller Neuansiedlungen ausgewiesen werden. Dafür wollen Kreisverwaltung und GWS auf die Bezirksregierung zugehen.

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