Altena - Mehr als zehn Jahre stand die ehemals evangelische Kirche gegenüber der Burg Holtzbrinck leer. Seit einigen Monaten haben die koptisch-orthodoxen Christen das Gotteshaus übernommen und die Renovierung des Gebäudes ist im vollen Gange.
Es ist nicht zu übersehen, dass an allen Ecken und Enden noch geputzt und gewerkelt wird. Im Innenraum ragt ein Gerüst bis unter das Dach der jetzt koptisch-orthodoxen Kirche. Der Altar ist mit einer Plastikfolie abgedeckt, um das sakrale Mobiliar vor Farbflecken und Staub zu schützen, den die Arbeiten mit sich bringen. Diakon Danial Mohareb heißt dennoch jeden Gast willkommen, der sich das Gebäude von innen ansehen will. Bereits Ende vergangenen Jahres haben die Kopten die Kirche offiziell übernommen und am 31. Dezember 2017 ihre erste Messe darin gefeiert.
Am Beginn stand ein Besuch von Bischof Anba Michael St. Antonius aus dem Kloster Kröffelbach bei Wetzlar. Er steht der Diözese Süddeutschland vor, zu der auch die Erzengel Michael-Gemeinde in Altena gehört, und hat grünes Licht für den Ankauf des Gebäudes gegeben. Der lange Leerstand ist allerdings an der unter Denkmalschutz stehenden Kirche im vergangenen Jahrzehnt nicht spurlos vorübergegangen. Feuchtigkeit war über das undichte Dach in den Innenraum eingedrungen, sodass der Putz bereits von den Wänden gefallen sei, berichtet Mohareb. Das Dach hat die Gemeinde in der Zwischenzeit isolieren lassen.
Auch die Eingangsportale wurden von außen gestrichen. Zudem müssen die defekte Heizung, sowie die Wasser- und Gasleitungen instandgesetzt werden. Auch wenn diese Arbeiten durch Handwerksfirmen ausgeführt werden: viele helfende Hände aus den Reihen der Gemeinde kümmern sich darum, dass das Gotteshaus geputzt und überhaupt mit Leben gefüllt wird. An einer Seite des Innenraums ist bereits ein kleiner Ikonentisch mit dem Bildnis des Heiligen Antonius aufgestellt. Später wird noch ein weiterer, größerer, Ikonenträger vor dem Altar installiert werden. Der Überlieferung nach gilt der Evangelist Markus, der im 1. Jahrhundert n. Chr. gelebt haben soll, als der Begründer der koptischen Kirche, was sie zu einer der ältesten christlichen Kirchen überhaupt macht. In der Altenaer Gemeinde wird die Liturgie an jedem 1. und 3. Samstag und jeweils am 2. und 4. Sonntag ab 10 Uhr gefeiert.
Wann die Renovierungsarbeiten endgültig abgeschlossen sind, konnte Danial Mohareb noch nicht sagen: „Mit Gottes Hilfe vielleicht schon Ende des Monats“. Für jeden Helfer und auch Spenden sei die Gemeinde dankbar. Dies müsse nicht nur Geld sein. Auch Zeit, Kraft und Ideen seien Ressourcen, die weiterhelfen. „Gott wird sein Haus schon bauen“, zeigt sich der Diakon zuversichtlich. Zudem betont er, „dass die Kirche für alle da ist. Jeder Gast ist bei uns willkommen. Wer Gott sucht, kann ihn hier finden.“