Hunde streicheln macht glücklich

Altena – „Schwarz, groß, lieb“ – so beschreibt Bianca Born ihren Labradoodle „Littlefoot“. Ein Labradoodle ist übrigens eine Mischung aus Labrador und Pudel mit dem Vorteil, dass das Tier kaum Haare verliert und so besser in der Wohnung zu halten ist. Die Altenaerin Bianca Born hat aber nicht nur ein sehr großes Herz für liebe Hunde, sondern auch für Menschen.
Sie will deshalb den Hundebesuchsdienst im Altenheim wieder aufleben lassen, der während der Corona-Zeit nicht mehr stattfinden konnte. Altenpflegeeinrichtungen und Seniorenzentren waren praktisch isoliert von der Außenwelt, viel wurde unternommen, pflegebedürftige Menschen vor dem tödlichen Virus zu schützen. Das ist jetzt vorbei, auch wenn Besuch noch bis zum 7. April eine FFP2-Maske tragen muss, während Mitarbeiterinnen und Bewohner schon länger darauf verzichten dürfen.
Vor Corona gab es zwei Besuchsdienste, die mit ihren Hunden in die drei Perthes-Einrichtungen Altena, Nachrodt und Neuenrade gingen. Etwa zehn Hunde mit ihren Haltern kamen monatlich für eine Stunde in die verschiedenen Wohnbereiche. Es gab und gibt den Hundebesuchsdienst des DRK und einen privaten, der von Bianca Born organisiert ist. Man empfinde sich nicht als Konkurrenz, so Born, sondern als Vielfalt.
Nach Corona wollen sich beide Dienste erst einmal nur auf die Bewohnerinnen und Bewohner des Ellen-Scheuner-Hauses konzentrieren, die derzeit noch im ehemaligen Vinzenz-Krankenhaus wohnen. Für Neuenrade und Nachrodt fehlten noch Hunde und Halter, die ehrenamtlichen Kräfte wollen sich nicht gleich am Anfang überfordern. Voraussichtlich ab Juni kehren die Pflegebedürftigen des Scheuner-Hauses wieder in das dann komplett sanierte Haus an der Kirche in Altena zurück.
Der Hundebesuchsdienst des DRK startet am 31. März und kommt danach jeden letzten Freitag im Monat ins Haus. Die „Waldrabauken“ von Bianca Born kommen ab 14. April jeden zweiten Freitag im Monat ins Scheuner-Haus. So kommen die Bewohner zwei Mal im Monat in das Erlebnis des Besuchsdienstes.
„Hunde streicheln macht glücklich“ ist nicht nur eine subjektive Empfindung, sondern auch wissenschaftlich nachgewiesen. Der Umgang mit Hunden baut Stress ab und senkt den Blutdruck. Sophia Sandt ist Mitarbeiterin im sozialen Dienst des Perthes-Werkes und seit fünf Jahren dabei. Sie weiß aus Erfahrung, wie gut den Menschen in ihrer Obhut der Kontakt mit den Hunden tut. „Für die Bewohner ist das immer eine willkommene Abwechslung“, sagt sie. Hunde fänden zum Beispiel leichter Zugang zu demenziell veränderten Menschen, wer vielleicht still und verschlossen ist, öffne sich eher durch den Kontakt mit dem Hund.
Bianca Born und Claudia Neuhaus, die Apricot-Pudel „Happy“ und die lammfromme Golden-Retriever-Hündin „Lotte“ mitgebracht hat, suchen Verstärkung für ihren Besuchsdienst. Die Hunde sollten sich gern anfassen lassen, stressfrei und freundlich im Wesen sein. Etwa eine Stunde müssten sie ganz nahen menschlichen Kontakt aushalten, mehr schafften die Hunde ohnehin nicht. „Die sind danach total platt“, weiß Born aus eigener Erfahrung.
Waldrabauken
Wer einen freundlichen Hund hat, den Kontakt mit pflegebedürftigen Menschen nicht scheut und am zweiten Freitag im Monat von 15.30 bis 16.30 Uhr eine Stunde Zeit erübrigen kann, wendet sich an Bianca Born unter Tel. 01520/875 03 30.