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Nach Hochwasser: Bad im MK ist wirtschaftlicher Totalschaden

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Von: Thomas Bender

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Völlig überflutet wurde das Frei- und Hallenbad in Dahle. Dadurch wurde die Technik im Keller des Hallenbades massiv beschädigt.
Völlig überflutet wurde das Frei- und Hallenbad in Dahle. Dadurch wurde die Technik im Keller des Hallenbades massiv beschädigt. © Bender, Thomas

Keine guten Nachrichten gibt es aus dem Frei- und Hallenbad in Dahle. Das Hochwasser hat dem Bad so sehr geschadet, dass ein wirtschaftlicher Totalschaden entstanden ist.

Altena – Das Wasser ist längst raus und der Schlamm auch – aber ansonsten hat sich seit der Hochwasserkatastrophe nicht viel getan am und im Frei- und Hallenbad in Dahle. Der Grund: Es wird über einen kompletten Neubau nachgedacht. Im am Montag vom Rat beschlossenen Wiederaufbauplan taucht dafür ein Betrag von 5,5 Millionen Euro auf.

Das verwundert – immerhin ging der Bäderbetrieb bisher von einem Schaden von „nur“ 1,5 Millionen Euro aus. Das gehe auf Berechnungen eines Ingenieurbüros zurück, erklärt Bäderbetriebs-Geschäftsführer Hendrik Voß.

Nach Hochwasser: Dahler Bad ist wirtschaftlicher Totalschaden

Auf die Idee, ein neues Bad zu bauen, sind die Berater des Büros C & E gekommen, das der Stadt beim Wiederaufbauplan geholfen hat. Sie gehen nämlich von einem Totalschaden aus, weil die Reparaturkosten laut Voß höher liegen als der Buchwert des Frei- und Hallenbades. In das wurde zwar im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte kontinuierlich investiert, die Ausgaben dafür sind aber ganz oder zumindest teilweise abgeschrieben.

In solchen Fällen sei nach Ansicht von C & E ein Neubau mit den Förderrichtlinien zu vereinbaren, erklärt Voß. Deswegen wurden die 5,5 Millionen Euro in den Plan gestellt. Damit könne man dann ein neues und vor allem hochwassersicheres Bad bauen meint Voss, in dessen Aufgabenbereich das dann aber nicht mehr fallen wird – wie berichtet, hat er als Stadtwerke-Geschäftsführer gekündigt und gibt damit auch seine Posten im Bäderbetrieb und im (vom Hochwasser ebenfalls stark betroffenen) Abwasserwerk auf.

Nach Hochwasser: Dahler Bad ist wirtschaftlicher Totalschaden

Dass das Bad im Wiederaufbauplan auftaucht, hat allerdings einen gravierenden Nachteil: Es wird nichts repariert. „Wir machen da im Moment gar nichts. Dass das für alle Freunde des Wassersports total unbefriedigend ist, ist mir bewusst“, meint Voss und berichtet von entsprechenden Anrufen betroffener Bürger. Trotzdem bittet er um Verständnis dafür, dass der Bäderbetrieb jetzt die Entscheidung der Bezirksregierung über den Wiederaufbauplan abwarten muss.

Mit den 5,5 Millionen Euro orientiert sich der Bäderbetrieb in etwa an dem, was in Werdohl für den Neubau des dortigen Hallenbades ausgegeben wurde. Allerdings sind die beiden Maßnahmen nicht unbedingt miteinander zu vergleichen. In Altena kämen schließlich noch Abbruch - und Entsorgungskosten hinzu. Außerdem sei noch unklar, ob nur das Hallenbad neugebaut werden würde oder womöglich auch das Freibad – „das hat eine Beule, von der wir noch nicht genau wissen, woher sie kommt“, sagt Voß. Ein weiterer Unterschied zum Werdohler Bad ist, dass das den dortigen Stadtwerken gehört – und die sind eine GmbH und müssen sich im Gegensatz zum Altenaer Bäderbetrieb an das Vergaberecht nicht halten. Gebaut hat in Werdohl ein auf Sportstätten spezialisierter Generalunternehmer aus den Niederlanden. Die Bauzeit: Zehn Monate. „Die Adresse habe ich mir bereits besorgt“, verrät Voß.

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