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„Enorme Katastrophe“: Große Betroffenheit nach Erdbeben

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Von: Dirk Grein, Jona Wiechowski, Volker Griese

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In Plettenberg stieß eine Spendensammlung für die Erdbebenopfer auf eine große Resonanz.
In Plettenberg stieß eine Spendensammlung für die Erdbebenopfer auf eine große Resonanz. © GREIN

Ein Tag nach den verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion, bei denen mindestens 5000 Menschen gestorben sind und weit mehr als 20 000 verletzt wurden, ist die Betroffenheit in der Burgstadt und der Umgebung groß. An mehreren Stellen werden Spenden gesammelt für die unzähligen Menschen, die jetzt dringend auf Hilfe angewiesen sind.

Altena – „Das ist eine enorme Katastrophe“, sagt Selahattin Ünal, Vorsitzender der Altenaer Ditib-Gemeinde Mevlana Camii, im Gespräch mit der Redaktion. Gleich am Tag der Erdbeben hat die Gemeinde einen offiziellen Ditib-Spendenaufruf auf ihrer Facebook-Seite geteilt. Auch in Altena soll etwas auf die Beine gestellt werden, so der Vorsitzende, der aber auch anmerkte, dass die Lage derzeit noch sehr unübersichtlich sei. „Wir werden die nächsten Tage noch abwarten.“

Derweil wird in der Stadt auf Aktionen hingewiesen. „Das Testzentrum Safi aus Lüdenscheid organisiert eine Sachspendenaktion für die Türkei. Jede Spende ist hilfreich“, machte beispielsweise das Altenaer Restaurant Acht Sterne auf eine Lüdenscheider Erdbebenhilfe aufmerksam. Auf der Hohen Steinert 4 wird bis einschließlich Mittwoch, 8. Februar, von 16 bis 19 Uhr gesammelt. „Decken, Stiefel, Mäntel, Pullover, Handschuhe, Thermowäsche, Mützen, Schals, Socken, Babynahrung, Windeln, Hygieneartikel, Taschenlampen, Batterien“, geht aus der Liste hervor.

In der Doppelgemeinde Nachrodt-Wiblingwerde ist für Samstag, 11. Februar, im Namen der Nachbarschaftshilfe „Jeder soll jedem helfen“ eine Solidaritätsaktion unter dem Motto „Jeder Euro hilft“ geplant. Für den guten Zweck sollen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr im Nachrodter Edeka-Markt Kantimm Waffeln gebacken und verkauft werden. „Durch den Erlös möchten wir die ,Türkei & Syrien Hilfe’ der ,Aktion Deutschland Hilft – Bündnis deutscher Hilfsorganisationen’ unterstützen“, erklärt Aykut Aggül, Koordinator der Nachbarschaftshilfe. „Wir würden uns sehr über Waffelteigspenden oder Unterstützung beim Verkauf und Backen am Stand freuen.“ Bei weiteren Fragen steht Aggül unter der E-Mail-Adresse nachbarschaftshilfe-jedersolljedemhelfen@outlook.de zur Verfügung.

Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion haben massivste Schäden hinterlassen. Mehr als 5000 Menschen kamen ums Leben, weit über 20 000 wurden verletzt. Unser Bild zeigt die dramatische Lage in der Türkei.
Die Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion haben massivste Schäden hinterlassen. Mehr als 5000 Menschen kamen ums Leben, weit über 20 000 wurden verletzt. Unser Bild zeigt die dramatische Lage in der Türkei. © DPA

Nicht lange gefackelt wurde auch in den Nachbarstädten. Beispielsweise die Werdohler Ditip-Gemeinde mit ihrer Moschee an der Freiheitstraße als auch die Millî-Görüs-Gemeinde, die ihre Moschee an der Altenaer Straße hat, sammeln in erster Linie Geld, um die Hilfsmaßnahmen im Erdbebengebiet zu unterstützen. „Die Menschen dort brauchen so schnell wie möglich Essen und Zelte. Das kann am schnellsten in der Türkei selbst beschafft werden“, macht Fahrettin Alptekin von der dortigen Ditib-Gemeinde deutlich, dass es im Augenblick wenig Sinn habe, Hilfsgüter von Deutschland aus auf den Weg zu bringen. Seine Gemeinde unterstütze deshalb die Hilfskampagne der Türkisch-Islamischen Union (Ditib), die bereits rund 2,5 Millionen Euro habe sammeln können, berichtete Alptekin.

Ganz ähnlich sieht das Recep Esmer von der Millî-Görüs-Gemeinde Werdohl. „Wir sammeln für die Erdbebenopfer in der Türkei, aber keine Kleidung oder Decken, denn der Transport wäre viel zu umständlich“, sagt er. Vielmehr unterstütze seine Gemeinde die islamische Hilfsorganisation Hasene International. Millî Görüs und Hasene haben eigenen Angaben zufolge Soforthilfemaßnahmen in Form von drei Lkw und einer finanziellen Zuwendung in Höhe von einer Million Euro aus dem Notfallfonds geleistet. In den Lastwagen, die von Istanbul und Usak aus starteten, sollen sich Windeln und Nahrungsmittel, Decken, Wintermäntel und -stiefel sowie andere Hilfsgüter befunden haben.

Auf große Resonanz stieß die Aktion des Plettenberger Türkiyemspor-Vereins, der seine Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße zur Verfügung gestellt hatte. Am Dienstag sortierten die zahlreichen Helfer die eingereichten Spenden und packten damit Kartons, die am Dienstagnachmittag auf den Weg ins Krisengebiet in der Türkei gebracht wurden. „Mit dieser großen Resonanz hätte ich nicht gerechnet“, hatte Emre Özcan, Organisator der privaten Spendensammlung, gegenüber unserer Zeitung berichtet.

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