In der letzten Woche waren zwei Gutachter mit Kollegen der Kriminalpolizei und des Altenaer Ordnungsamtes vor Ort. Über zwei Stunden schauten sie sich auf dem Gelände um, hätten unter anderem Luftaufnahmen per Drohne gemacht, beschreibt Hüls. Jetzt sei auch klar, wo der Brand ausgebrochen ist – und zwar in dem Bereich, in dem bis vor einiger Zeit noch ein kunststoffverarbeitender Betrieb tätig war.
Die Schadenshöhe für Brandschäden und Einsatz steht weiterhin nicht fest. So gut wie sicher ist dafür, dass die Schadensersatz-Forderungen – speziell mit Blick auf die Kosten für den Großeinsatz, in dessen Rahmen weit über 200 Einsatzkräfte vor Ort waren – wesentlich stärker ins Gewicht fallen dürften als mögliche Strafen, so der Pressesprecher im Gespräch.
Wie hoch der gesamte Schaden des Großbrandes im Industriekomplex sein wird, lässt sich derzeit nicht abschätzen. „Wir sammeln noch Rechnungen aller Art bezüglich der entstandenen Kosten“, heißt es vom Altenaer Ordnungsamt auf Nachfrage etwa mit Blick auf die Einsatzkosten. „Das wird noch etwas dauern, bis wir alles zusammen haben.“
Die Industriebrache liegt unmittelbar an der Bundesstraße – passiert ist hier an jenem Abend glücklicherweise nichts. „Durch den Großbrand an der Ruine Schwarzenstein ist kein Schaden an der Fahrbahn der B236 entstanden“, heißt es von Straßen NRW auf Nachfrage unserer Zeitung.
Feuerwehr-Pressesprecher Philipp Selle zog bereits am Tag nach dem Großbrand eine erste Bilanz. Schon beim Blick auf die reinen Fakten zum Löscheinsatz, liegt die Vermutung nahe, dass es für die potenziellen Verursacherinnen richtig teuer werden könnte. Die Löschwassermenge beispielsweise beläuft sich nach einer Schätzung auf weit mehr als eine Million Liter. Zusätzlich verbraucht wurden bei dem ersten Löschangriff etwa 6 000 Liter Schaummittel. Allerdings musste die Feuerwehr auch in der Woche nach dem Großbrand mehrfach wegen wiederaufflammender Glutnester ausrücken und weiteren Löschschaum ausbringen. Vor Ort waren insgesamt 220 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Behörden. Sie kamen aus mehreren Kommunen des Märkischen Kreises. 45 Fahrzeuge waren am Wochenende des Großbrands verteilt über die Einsatzzeit von 25 Stunden in Altena. Verlegt waren knapp zwei Kilometer Schlauchleitungen. Zwei Feuerwehr-Kameraden wurden bei dem Einsatz verletzt, einer von ihnen musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.