1. come-on.de
  2. Lennetal
  3. Altena

Kaninchen, Hühner, Schafe: Hobbylandwirt aus dem MK hat das ganze Oster-Programm

Erstellt:

Von: Ina Hornemann

Kommentare

Kamerunschafe sind in Deutschland mittlerweile sehr beliebte Tiere. Im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossen müssen sie nicht geschoren werden, halten dafür selbst aber etwas anderes kurz: die Wiesen.
Kamerunschafe sind in Deutschland mittlerweile sehr beliebte Tiere. Im Gegensatz zu den meisten ihrer Artgenossen müssen sie nicht geschoren werden, halten dafür selbst aber etwas anderes kurz: die Wiesen. © Hornemann

Tristan Sonneborn füllt die Getreidekörbe nach und lockert die Sehnen für einen großen Ausfallschritt, um den Hühnerpirk zu betreten. „Die sind so heiß auf Futter, die gehen nicht an die Seite“, beschreibt er das Leben mit 70 Masthähnchen. Sobald die frischen Körner drin sind, gibt es kein Halten mehr. „Dabei war der Futtervorrat von gestern noch nicht mal aufgebraucht...“

Altena – Aus dem niedlichen Kükenstadium sind die Masthähnchen mit acht Wochen schon raus. „Dafür haben wir ja gegenüber unser Lämmchen“, deutet Tristan Sonneborn auf den Nebenstall, wo sich vier ausgewachsene Kamerunschafe und ein kleines schwarzes Jungtier tummeln. „Die Schafe halten unsere Wiesen kurz“, berichtet der Hobbylandwirt, dessen Leidenschaft schon als Kind durch seinen Großvater Jürgen geweckt wurde. Die Familien Freitag und Sonneborn sind insbesondere durch Kaninchenzucht in der Stadt Altena bekannt. Und – wen wundert es – natürlich streckt auch ein Kaninchenbaby prompt die Nase durchs Stallgitter, als die Hühner ihre Leckereien serviert bekommen. Jedes Tier hat seine Bestimmung auf dem Hof der W9-Familie im benachbarten Ihmert: „Erst ernähren wir die Hühner, dann ernähren sie uns. Die Schafe halten die Wiese kurz und die Kaninchen sind wertvolle Zuchttiere und auch Nahrungsmittel.“

Wenn das frische Korn kommt, gibt es kein Halten mehr...
Wenn das frische Korn kommt, gibt es kein Halten mehr... © Hornemann, Ina

Ja, Fleischkonsum geht auch ohne Massentierhaltung und Bilder von kotverschmierten, elendig leidenden Tieren, die sich nicht mal um die eigene Achse drehen können. „Ein Industriehähnchen hat 30 Tage zu leben ohne viel Freude. In kleiner Landwirtschaft wie hier kann man den Tieren auch zehn bis zwölf Wochen gönnen. Inklusive einer Matte von frischem Stroh, genügend Auslauf und gutem Futter, an dem sich die Hähnchen bedienen können, wie sie möchten. Außerdem pushen wir die Tiere auch nicht auf Kampfgewicht. Wenn ein dreieinhalb Kilo schwerer Hahn am Ende rauskommt, dann kann man in die Hände klatschen, das ist dann ein besonderer Zufall. Zwei bis zweieinhalb Kilo sind üblich.“

Tristan Sonneborns Kamerunschafe wiegen deutlich mehr und leben auch deutlich länger. „Das sind keine Schlachttiere, das sind natürliche Rasenmäher“, schildert er lachend. Als vor vier Jahren die Frage nach einem Pony oder nach Schafen aufkam, entschied er sich für Schafe. „Diese Rasse gefällt mir gut, weil sie so bunt ist und weil man in der Zucht auch gar nicht weiß, welche Farben rauskommen.“

Im Herzen des Hobbylandwirts Tristan Sonneborn haben auch Kaninchen, hier ein roter Satinzwerg, einen großen Platz.
Im Herzen des Hobbylandwirts Tristan Sonneborn haben auch Kaninchen, hier ein roter Satinzwerg, einen großen Platz. © Hornemann, Ina

Zwei der ausgewachsenen Tiere stammen noch aus der ersten Generation, später sind Zwillinge dazu gekauft worden. Die Böcke bleiben meist nicht so lange und dienen vor allem Vermehrungszwecken. „Danach dürfen sie sich wieder anderswo vergnügen...“ Die jüngsten Bestrebungen waren erfolgreich, herausgekommen ist ein kleines schwarzes Lämmchen, das von vier älteren Damen erzogen wird. Die meiste Zeit des Tages verbringt die kleine Herde draußen und mäht die Wiese zum kleinen Preis. Im Winter wird frisches Heu zugefüttert. Die Schafe sind genügsam – auch in der Pflege. „Man muss sie nicht scheren, das ist sehr praktisch“, schildert Tristan Sonneborn und wendet sich bei seiner abendlichen Stallrunde den Kaninchen zu. Im Frühjahr sind die Nester der Muttertiere traditionell voll, das freut den ehemaligen Jugendwart und heutigen Tätomeister des Kaninchenzüchtervereins W9 Altena natürlich sehr. Besonders schöne Jungtiere haben die Chance, die Republik kennenzulernen bei den Schauen und Kreis-, Landes- und Bundesebene. Und natürlich bei der traditionellen Lokalschau des Altenaer Vereins, die jedes Jahr am Totensonntagswochenende in der ehemaligen Grundschule Knerling stattfindet. „Langweilig wird es bei diesem Hobby nie!“

Die Masthähnchen sind in einem Alter von zwei Wochen eingezogen. Sie picken drei Monate lang Getreide auf dem Hof.
Die Masthähnchen sind in einem Alter von zwei Wochen eingezogen. Sie picken drei Monate lang Getreide auf dem Hof. © Hornemann, Ina

Auch interessant

Kommentare