Grundschule Altena: Generationenwechsel glückt

Er hatte wirklich gar nichts davon mitgekriegt, war wie in den Jahren zuvor als Lehrer an die Grundschule Mühlendorf gekommen. Die Überraschung, die ihm die Kolleginnen und die beiden Kollegen nach Schulschluss am Mittwoch bereiteten, war vollends gelungen. Schulleiter Wolfgang Wilbers überreichte Felix Ferges die Ernennungsurkunde zum stellvertretenden Schulleiter im Rahmen einer Überraschungs-Feierstunde.
Altena – Wilbers berichtete trocken von seinem Plan: „Ich bekam seine Ernennungsurkunde. Das habe ich ihm nicht gesagt, wohl aber dem Kollegium. Die hatten dann eine kleine Feier vorbereitet.“
Neben dem Kollegium waren auch die Schulausschussvorsitzende Sonja Reckschmidt (CDU) und Altenas Kämmerer Stefan Kemper als Vertreter des Schulträgers zum Gratulieren in das frühere Lehrerzimmer gekommen.
Für die kleine Schule im ländlichen Altena ist diese Ernennung eines stellvertretenden Schulleiters eine durchaus bedeutsame Angelegenheit. Wilbers ist 63 Jahre alt und möchte bis zu seiner voraussichtlichen Pensionierung in mehr als zwei Jahren weitermachen – und in dieser Zeit die Schule an seinen potenziellen Nachfolger übergeben und ihn einarbeiten.

Felix Ferges (42) kommt seit 2014 jedes Jahr aus Dortmund nach Altena gefahren. Er hatte sein Lehramtsstudium als Grundschullehrer mit den Fächern Mathe, Deutsch und Sachunterricht abgeschlossen. Im Mühlendorf arbeitet er im Bereich der sonderpädagogischen Förderung, dazu hatte er sich entsprechend fortgebildet. Deshalb hat er auch keine eigene Klasse.
Dass er stellvertretender Schulleiter für die städtische Grundschule Altena mit ihren beiden Standorten im Mühlendorf und in Dahle werden wollte, war natürlich schon länger klar. Dazu hatte er bereits im Januar 2022 eine Prüfung, in diesem Fall heißt das Revision, abgelegt. Die halbjährige Probezeit als stellvertretender Schulleiter begann nach den Sommerferien 2022. Die Probezeit endet offiziell am 19. Februar. Die Urkunde zur Ernennung kam dann schon ein paar Tage früher nach Altena.
Für die Schulgemeinde sei das Engagement Ferges ein Segen, sagte Schulleiter Wilbers. Vor allem für die Kinder und Elternhäuser sei es eine gute Perspektive, dass Ferges längerfristig in Altena arbeiten wolle. Schulleitungen und Lehrerstellen zu besetzen, sei besonders auf dem Land eine große Schwierigkeit.
Durch die A 45-Brückensperrung werde der Märkische Kreis als Arbeitsplatz für Auswärtige immer unattraktiver. Lehrkräfte stellten Versetzungsanträge wegen der schlechten Verkehrssituation, wusste Wilbers. Aus Richtung Dortmund ist Altena allerdings weitgehend unverändert gut zu erreichen. Das bis auf drei Männer weiblich besetzte Kollegium freute sich sichtlich, Felix Ferges eine gelungene Überraschung bereitet zu haben.