Gegen die Einsamkeit: Organisationen in Altena planen gemeinsames Projekt

Altena – Einsamkeit trifft nicht nur Senioren und Alleinerziehende. Das stellen Sozial-Verbände und Gruppen immer wieder fest. Nun wollen sich drei Partner vernetzen und planen ein neues, gemeinsames Projekt.
„Aus der Erfahrung meiner täglichen Arbeit kann ich sagen: Es gibt auch in Altena viele Menschen, die einsam sind.“ Claudia Sauer, Gemeindeschwester der evangelischen Kirche, kam im Lutherhaus sofort auf den Punkt.
Gemeinsam mit Lisa Engstfeld (Stadt Altena) und Anette Wesemann (Stellwerk) hatte sie Interessierte eingeladen, um stadtweit einen neuen Besuchsdienst anzustoßen. Dessen besondere Zielgruppe: Menschen, die kaum soziale Kontakte pflegen und deshalb drohen zu vereinsamen. Natürlich gebe es über die beiden großen Kirchen, die Stadt und das Stellwerk bereits verschiedene Angebote, sagte Sauer.
Arbeit besser vernetzen
Doch wirklich vernetzt und abgesprochen sei die Arbeit nicht. Beispiel: Besuchsdienst der evangelischen Kirche. Dort wird oft ein Geburtstag zum Anlass genommen, um Kontakt zu einem Gemeindeglied zu knüpfen. Im Stellwerk laufen generationsübergreifend Kochkurse. Auch in der katholischen Gemeinde treffen sich Menschen zum Kaffeetrinken und Klönen.

Betroffen seien aber nicht nur Senioren oder Alleinerziehende. „Bei diesem Themenfeld müssen wir viel mehr im Blick haben“, sagte Sauer. Häufig gelte dabei als Erstes, eine gewisse Hemmschwelle abzubauen, damit die Frauen und Männer bereit seien, Neues zuzulassen.
Kontakt über Telefon problematisch
Mehr als zwei Dutzend Interessenten waren der Einladung ins Lutherhaus gefolgt. Sie stellten sich zunächst persönlich vor und berichteten über ihre Arbeit oder Intention, sich einbringen zu wollen.
Anette Wesemann regte an, neue Kontakte vielleicht auch erst einmal über das Telefon aufzubauen. Dabei gaben aber viele Anwesende zu bedenken, dass in Zeiten von falschen Polizei-Anrufen oder -Auftritten gerade hier mit besonderer Vorsicht zu agieren sei.
„Wir werden jetzt alle Angebote zusammentragen und abgleichen. Am Ende könnte ein neuer Flyer stehen, der auf einen Blick viele differenzierte Angebote auflistet“, sagte Lisa Engstfeld. Aus ihrer Arbeit in der Freiheit26 leitet sie ab: Einsamkeit habe in der Stadt viele Gesichter. „Wir sollten uns enger vernetzen. Viele wollen helfen."