Sperrung der Rahmede: Furcht vor illegalem Lkw-Verkehr

Noch sind Osterferien und die Lage auf den Straßen der Rahmede ist ruhig und entspannt. Im Vergleich zu normalen Werktagen sind kaum Autos im Rahmedetal zwischen Lüdenscheid und Altena unterwegs, auffallend ist in Ferienzeiten auch immer die geringere Zahl von schweren Lastwagen. Dieses Mal ist es aber die Ruhe vor dem Verkehrssturm, der mit Ende der Osterferien am 17. April über die Seitentäler hereinbrechen wird.
Altena – Am Donnerstag wurde von der GVT (Gesellschaft für Verkehrstechnik) im Auftrag von Straßen.NRW die Ampelanlage an der Einfahrt zum Hemecker Weg aufgebaut. Die Mitarbeiter der AVS Verkehrssicherung montieren die Höhenbegrenzer, ebenfalls von Straßen.NRW beauftragt.
Die Männer, die Ampeln und Masten aufbauen, kennen das von vielen ihrer Arbeiten: „Während wir Höhenbegrenzer und Ampelanlage aufbauen, quetschen sich Lastwagen durch die Engstelle.“ Natürlich könne auch der sprachunkundige Lkw-Fahrer erkennen, dass er hier nicht durchfahren darf. Polizeikontrollen helfen nur temporär, vor allem auswärtige Fahrer scheinen keine Hemmungen zu haben, sämtliche Verbotsschilder und Hinweise bei Google Maps zu ignorieren.
Deshalb wird die Einfahrt in den Hemecker Weg von oben und von unten für Lkw dicht gemacht, auch der Linienbus darf nicht durch. Der einzige Weg für Einsatzfahrzeuge von und nach der Rettungswache auf Rosmart und zum Klinikum Lüdenscheid muss Tag und Nacht durchgängig befahrbar bleiben.

Mittlerweile fürchten sich viele Anwohner der Rahmede vor den Lkw, die unter Garantie auch die Schleichwege zur Umgehung des Hemecker Wegs nutzen werden. Zu allererst ist das die Straße Mühlenbach, die von der Mühlenrahmede hoch bis zum Großendrescheid und von da über den Höhenweg der L692 zum Freisenberg und weiter nach Lüdenscheid führt. Die Anwohner des unteren Teils des Mühlenbachs stehen schon seit einiger Zeit in Kontakt mit der Stadt Altena und der Polizei, weil im einigermaßen gut ausgebauten unteren Teil oft viel zu schnell gefahren werde. Dort ist Tempo 30 vorgeschrieben. Die Polizei habe auch mehrfach kontrolliert, berichtet eine Anwohnerin, aber es sei wie verhext: Sobald die Polizei auftauche, auch zu den richtigen Zeiten, führe kaum jemand zu schnell. Der Mühlenbach ist nur für Anlieger frei, das schert aber seit Jahr und Tag kaum jemanden. Die Anwohnerin wusste die Anekdote zu berichten, dass die Polizei einen Holländer mit Kennzeichen aus einer deutschen Großstadt angehalten hatte. Der Mann konnte aber nachweisen, dass er im Mühlenbach wohnt.
Fahrbahnschwellen und Passierscheine
Ein neu zu gezogener Anwohner hatte sich ebenfalls bei den Behörden engagiert, um auf das vor allem nächtliche Schnellfahren im unteren Bereich hinzuweisen. Die Stadt trägt dem Rechnung und wird bald zwei Fahrbahnschwellen asphaltieren. Das könne aber nicht mehr vor der Sperrung des Rahmedetals geschehen, so berichtete Bauhofleiter Groppe auf Anfrage, man habe zuviel andernorts zu tun. Außerdem sei der Mühlenbach keine offizielle Umleitung.

Fraglich scheint den Anwohnern des Mühlenbachs die Verteilung von Passierscheinen an andere Rahmeder, die damit durch den ab 17. April als Anwohnerstraße deklarierten Mühlenbach fahren dürfen. Einerseits werde der Mühlenbach verkehrsberuhigt, andererseits erlaube man hunderten Pkw die Durchfahrt. Sorge macht deshalb der Zustand der Straße im oberen Teil. Dort sind die Hochwasserschäden teilweise behoben, der Straßenaufbau ist aber schlecht – viel mehr Verkehr mache das sicher nicht besser.