Weitere Wiederaufbaupläne werden laut Bezirksregierung aus den Kommunen Balve, Halver, Kierspe, Menden, Finnentrop und aus dem Hochsauerlandkreis erwartet (rund 11,7 Millionen Euro). Hinzu kommen weitere Entwürfe von Wiederaufbauplänen verschiedener Kommunen in Höhe von derzeit rund 27,8 Millionen Euro. Die Bezirksregierung und das Ministerium stehen den betroffenen Kommunen auch weiterhin beratend zur Seite.
Ina Scharrenbach, NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen dankte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel und seinen Mitarbeitern „für die couragierte Mitarbeit an der Bewältigung der Folgen der Starkregen- und Hochwasserkatastrophe im Juli 2021“. Dies gelte umso mehr, als das die Bezirksregierung Arnsberg auch die Bearbeitung von Anträgen über ihren Zuständigkeitsbereich hinaus übernommen habe. Scharrenbach: „Das war und ist für die Beschäftigten ein Kraftakt“.
Die Wiederaufbaupläne der Kommunen sind nur ein kleiner Teil dessen, was in Arnsberg abgearbeitet werden muss. Es gibt auch noch die „Aufbauhilfen für Privathaushalte und Unternehmen der Wohnungswirtschaft.“ In diesem Bereich sind bis jetzt (Stand: 11. April) 2 362 Anträge geprüft oder bewilligt. „Rund 56 Millionen Euro sind bisher bewilligt worden und befinden sich in der Auszahlung“, heißt es in der Mitteilung.
Auch hier gilt allerdings: Nicht all diese Gelder sind bereits geflossen. Nur bei Hausratschäden werden nach der Bewilligung direkt auch 100 Prozent ausgezahlt. Bei Gebäudeschäden wird anfangs ein Anteil von 40 Prozent zur Auszahlung gebracht, der Rest folgt in zwei weiteren Etappen, die vom Fortschritt der Schadensbeseitigung abhängen.
Oft kommen Reparaturen nicht voran, weil es an Handwerkern mangelt. Die Landesregierung hat deshalb mit dem Westdeutschen Handwerkskammertag eine Kooperation begonnen, um mehr Handwerksunternehmen aus dem In- und Ausland in die Regionen zu bekommen. „Neben Geld ist die Verfügbarkeit von Handwerks-Power entscheidend für den weiteren Wiederaufbau“, erklärte dazu Scharrenbach.
Angesichts der immensen Schäden an privatem und kommunalem Eigentum sind zwei weitere, bei der Bezirksregierung bearbeitete Positionen schon beinahe zu vernachlässigen: Vereine meldeten ihr Schäden von rund 2,4 Millionen Euro, 6,5 Millionen Euro fielen für Entsorgungskosten an.
Für Schäden in Unternehmen ist die Bezirksregierung nicht zuständig. Hier übernimmt die NRW-Bank die Bearbeitung. Sie trägt bis zu 80 Prozent der Schäden und der hochwasserbedingten Einnahmeausfälle.