Das gilt auch für die Firmen in der Stadt. Stadtverwaltung und Stadtwerke sowie Enervie stehen in engem Kontakt und halten die Verbindung zur Industrie. Vor vier Wochen gab es ein Treffen mit Unternehmen, um sich auszutauschen und zu überlegen, was gemacht werden kann. Für diese Woche ist ein weiteres Online-Meeting mit Industriekunden geplant. „Es ist eine sensible Situation und eine Herausforderung, aber ich bin auch Optimist“, meint der Bürgermeister und ist sich da wohl einig mit Katrin Brenner, der neuen Geschäftsführerin der Stadtwerke Altena. Brenner sagt: „Das Wichtigste ist jetzt vor allem, keine Panik zu verbreiten, sich aber gleichwohl auf alles vorzubereiten.“
Der Gaspreis sei bereits jetzt enorm gestiegen. „Die Kunden werden das spätestens im nächsten Jahr an den gestiegenen Abschlägen merken“, stellt sie fest. Alle Szenarien darüber hinaus seien reine Spekulation, bei denen man nicht wisse, was eintrifft.
Bei den Stadtwerken spürt man die Verunsicherung der Kunden. „Die Zahl der Abschlagsanpassungen wächst wöchentlich, teilweise auch mit dem Hinweis, dass man anpasst, weil man Angst vor hohen Nachforderungen hat“, sagt die Geschäftsführerin. Es ist das, was sie durchaus empfiehlt: Abschläge erhöhen, um möglichen Jahresabrechnungen und Forderungen entgegenzutreten. Jeder Einzelne sollte darüber hinaus sein Verhalten prüfen und nicht nur den Gasverbrauch, sondern auch Strom und Wasser im Blick haben. Tipps dazu gibt es auch auf der Homepage der Stadtwerke (www.stadtwerke-altena.de). Übereinstimmend raten Brenner und Kober dringend dazu, die Energiepauschale von 300 Euro nicht auszugeben, sondern beiseitezulegen, um sie für Nachforderungen zur Hand zu haben. Wer durch die steigenden Energiepreise in finanzielle Not gerät, sollte sich zudem nicht scheuen, eine Überprüfung zu beantragen, rät Brenner.
Kurzfristige Alternativen in der privaten Energieversorgung sieht sie nicht. Das Interesse an Photovoltaik sei rege, eine Umsetzung brauche aber fünf bis sechs Monate. Auch Wärmepumpen seien eine Methode, sich unabhängig zu machen. Brenner gibt aber zu bedenken, dass sie erhöhten Strombedarf erzeugten und man sich da ganzheitlich mit befassen müsse.