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Eisvögel an der Lenne: Flinker Fischer mit prachtvollem Federkleid

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Von: Thomas Keim

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Ein Eisvogel auf seiner „Sitzwarte“ an der Lenne in Höhe des Markaners. Das bunt schillernde Tier ist unverwechselbar. Er ist etwas größer als ein Sperling, und je nach Lichteinfall wirkt sein Gefieder kobaltblau bis türkisfarben. © Thomas Keim

Altena -  Er war „Vogel des Jahres“ 2009, allerdings auch schon 1973: Der Eisvogel. Der kleine Prachtkerl mit dem fantastisch bunten Gefieder „eignet sich hervorragend als Indikator für gesunde und fischreiche Gewässer“.

Das sagt Friedrich Wilhelm Petrasch, Nabu-Mitglied und guter Kenner der heimischen Vogelwelt. Mehrere Exemplare dürften entlang der Lenne auf Altenaer Gebiet heimisch sein. „Das spricht für den Fluss“, so Petrasch. In stark industrialisierten, dicht bevölkerten Regionen ist der Eisvogel mittlerweile eine ausgesprochene Seltenheit. Der Eisvogel hat den lateinischen Namen Alcedo atthis. Die meisten der 90 Eisvogelarten brüten in den Tropen der „Alten Welt“. Der Nabu schreibt: „Je nach Lichteinfall wirkt die Oberseite seines Gefieders kobaltblau bis türkisfarben, wodurch er mit der Farbe des Wassers verschmilzt und perfekt getarnt ist.“ 

Die Unterseite ist orangebraun und lässt ihn auf einem Baum sitzend unauffällig erscheinen. Seine weißen Halsseitenflecken sind auch aus größerer Distanz noch leicht zu erkennen. Am ehesten wird man auf ihn aber durch seinen durchdringenden, hohen Ruf aufmerksam, den er beim schnellen und gradlinigen Flug direkt über dem Wasser ausstößt. Seine Beute fängt der Eisvogel ausschließlich aus oder an Gewässern. Mit seinem dolchartigen Schnabel erbeutet er hauptsächlich kleine Süßwasserfische, indem er kopfüber und wie ein Pfeil die Wasseroberfläche durchstößt. Außerdem frisst er Insekten, kleine Frösche oder Kaulquappen, wo diese zu finden sind. Der Eisvogel brütet an langsam fließenden oder stehenden Gewässern mit reichem Angebot an Kleinfischen und „Sitzwarten“. 

Der Vogel baut seine Nisthöhle an den Ufern von Gewässern. Frühestens Anfang März legt das Weibchen sechs bis sieben weiß glänzende Eier, aus denen nach etwa 20 Tagen die Jungen schlüpfen. Nach der Aufzucht durch beide Elterntiere verlassen die Jungen nach weiteren etwa vier Wochen das Nest. Zwei Jahresbruten sind beim Eisvogel üblich. Wie viele der Tiere in Altena heimisch sind, das mag Petrasch nicht abschätzen. Der Naturschutzbund berichtet aber, dass der europäische Gesamtbestand auf etwa 120 000 Brutpaare geschätzt wird; davon brüten bis zu 7000 in Deutschland. In weiten Teilen Europas ist schon seit längerem ein Rückgang festzustellen. Strenge Winter zählen zu den Faktoren, die bei den Eisvögeln größere Bestandsschwankungen verursachen. Ein natürlicher Feind sind Füchse, die die Bruthöhlen aufgraben, um den Nachwuchs zu erbeuten.

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