Nach Ende des Förderprogramms: Einige Läden bleiben auf jeden Fall

Das „Sofortprogramm Innenstadt 2020“ hat in der Burgstadt nachhaltigen Erfolg, um Leerstände zu füllen: Bisher konnten insgesamt 17 Verträge unterschrieben werden; 15 einst leerstehende Ladenlokale sind aktuell gefüllt.
Altena – „Einige Läden bleiben auf jeden Fall“, berichtet Wirtschaftsförderin Sara Schmidt, die nach gut zwei Jahren ein sehr positives Fazit zum Programm zieht.
Bei den meisten Läden hänge das Bleiben nach Ende der Förderung davon ab, auf welchen Mietpreis sich die Eigentümer der Ladenlokale nach Ablauf der Förderung einlassen würden, so Schmidt. Beim Land beantragt hatte die Stadt Altena Fördergelder fürs Anmieten von Ladenlokalen (wir berichteten). Mit insgesamt knapp 150 000 Euro konnten – beziehungsweise können – Interessierten Ladenlokale für maximal 24 Monate günstiger angeboten werden. Hintergrund zum Förderprogramm sind die erheblichen Umsatzeinbußen, die Einzelhändler und Gastronomie durch die Corona-Einschränkungen hinnehmen mussten.
Noch ist das ganze Fördergeld übrigens nicht verbraucht: Wer sich noch mit einer Idee versuchen möchte, kann das immer noch tun. „Ein bis zwei Ladenlokale sind noch förderbar“, sagt Schmidt mit Blick auf rund 2000 Euro, die bis Ende des Jahres noch zur Verfügung stehen.
Von Einzelhändlern wurde das Programm, das seit 2021 läuft, bei einem Treffen in dieser Woche in der Freiheit 26 als sehr gut bewertet. Vor knapp zwei Jahren als erstes von der Förderung profitiert hatte Spelsberg genussvoll, der ein vielfältiges Angebot an Produkten aus dem Sauerland hat. Und auch nach Ablauf der Förderung soll das Geschäft bleiben, berichtet Leiter Tobias Reuse-Klupsch bei dem Treffen.
„Ich bin froh, dass sich es gemacht habe“, erzählt beim Treffen auch Tanja Beil, die den Laden Nähhexe betreibt. Auch sie macht weiter – zum 1. Februar allerdings an einem anderen Ort, nämlich im neuen Ladenlokal an der Lennestraße 57.
Seit gut zwei Jahren dabei und in einem der neuen Läden ist auch Christiane Haupt mit „Gaumenfreu(n)de“. Auch sie sei super zufrieden und werde auf jeden Fall weitermachen – auch nach Ende der Förderung. Sie berichtet von vielen Stammkunden. Einkaufen vor Ort könne mehr bieten als das Internet, sagt sie. Tee zum Beispiel, könne man im Internet nicht riechen, ob er einem zusage.
Andreas Wolf, Systemischer Familienberater und Therapeut, ist seit neuestem ebenfalls an die Lennestraße gezogen. Aktuell werden die Räume noch zu Beratungs- und Therapieräumen umgebaut, wie er erklärt.
Bürgermeister Uwe Kober (CDU) sprach von einer guten Arbeit, die durch die Förderung in den vergangenen zwei Jahren ermöglicht wurde. Auch mithilfe des Stadtmarketingvereins passiere viel, um Anreize zu schaffen, um mehr Menschen in die Innenstadt zu bringen, beispielsweise über die Wintermeile. In leerstehenden Ladenlokalen hatten Hobbyhandwerker in der Adventszeit ihr Schaffen und ihre Werke präsentiert.
Aktuell seien „leider keine finanziellen Mittel zur Innenstadtförderung bekannt“, so Schmidt, die die Stadt zum März verlassen wird. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger steht bisher nicht fest. Die Stellenausschreibung läuft noch bis Dienstag, 14. Februar. Bewerbungen sind noch möglich.