Ein sehr einsatzreiches Jahr 2022: Feuerwehr rückt in Altena fast 600 Mal aus

Geprägt von großem Dank für all das und gegenseitigem Respekt vor all dem, was die Feuerwehrfrauen und -männer leisten, war die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Altena am Samstagabend in der Dahler Schützenhalle.
Altena – „Ihr rückt zu den Einsätzen aus und setzt oft Euer Leben aufs Spiel, um andere Menschen zu retten. Und das alles in der Freizeit – ehrenamtlich“, brachte Bürgermeister Uwe Kober (CDU) das Engagement auf den Punkt. „Es ist Euch hoch anzurechnen, dass Ihr diesen Dienst macht. Vor allem in diesen Zeiten, wo Rettungskräfte beschimpft und angegriffen werden.“
Alexander Grass, Leiter der Feuerwehr Altena, freute sich, dass so viele Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche gekommen waren. „Das ist irre!“ Und „Gott sei Dank“ sei ein solcher Abend nach pandemiebedingter Zwangspause wieder möglich. Das Hauptmotto sei, sich zu treffen und gemeinsam einige gemütliche Stunden zu verbringen. „Das haben wir uns verdient“, so Grass. Sein Dank ging in diesem Zusammenhang an die Werkfeuerwehr von VDM Metals, die derweil den Brandschutz sicherstellte.
Großbrände an Gebäuden und in Wäldern
Das Jahr 2022 habe bisheriges getoppt, musste die Feuerwehr sehr viele Einsatzlagen bewältigen. Insgesamt waren es 587: 126 Brände, vom Feuer in Containern bis hin zu Großbränden an Gebäuden sowie in Wäldern. 361 technische Hilfeleistungen, von der Katze auf dem Baum über Wasserschäden bis hin zu Unfällen. 100 Mal unterstützte die Feuerwehr den Rettungsdienst. „Wir haben alles zuverlässig gemeistert“, berichtete der Chef der Feuerwehr voller Stolz. Bei den Groß- und Waldbränden seien sie großartig von benachbarten Feuerwehren unterstützt worden.

„Jetzt komme ich zum Unwort des Jahres“, sagte Grass und meinte damit das Thema Atemschutzwerkstatt. „Das geht uns gehörig auf den Zwirn“, beschrieb er die Tatsache, dass damit leider, seit die Werkstatt im Keller der Feuerwache im Juli 2021 der Flutkatastrophe zum Opfer fiel, Politik betrieben werde. „Man sollte uns lieber mal vertrauen, wir brauchen die Atemschutzwerkstatt nämlich, um andere retten zu können.“ Er appellierte an die Vernunft des Rates der Stadt Altena, hier schnell eine Entscheidung im Sinne der Feuerwehr zu treffen.
Gute Arbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr
Groß war seine Freude über den Zuwachs bei der Feuerwehr, der seit 2020 zu verzeichnen sei. 288 Frauen und Männer sind derzeit in den drei Löschzügen aktiv. Einen großen Anteil daran habe die gute Nachwuchsschmiede. Sein Lob ging an die Kinder- und Jugendfeuerwehr: „Das könnt Ihr euch auf die Kappe schreiben.“

Voll des Lobes für die Altenaer Feuerwehr war auch Kreisbrandmeister Michael Kling. „Ihr leistet tolle Arbeit, auch überörtlich. Euer Engagement ist alles andere als selbstverständlich.“ Düster skizzierte er die Gesamtlage: Auswirkungen der Pandemie, Brände, Unwetter, eine drohende nukleare Katastrophe in der Ukraine, IS-Anhänger in der Nachbarschaft, die Gefahr eines Blackouts und dazu das Desaster der Brückensperrungen im Märkischen Kreis. „Macht uns das Sorgen? Auf jeden Fall. – Macht uns das Angst? Auf keinen Fall.“ Der Kreis habe viel in den Katastrophenschutz investiert und sei gewappnet. „Ich bin stolz und hoch motiviert, dass wir die Herausforderungen gemeinsam wuppen“, unterstrich Kling.
Neuer Leiter der Altenaer Polizei stellt sich vor
Die Kameradinnen und Kameraden lernten am Samstagabend den neuen Leiter der Altenaer Polizeiwache, Jens Naumann, kennen. Auch er sprach in seiner kurzen Rede das Thema Respekt an. Während seiner mittlerweile 35 Dienstjahre habe er schon viel Respektlosigkeit erlebt. Aber die unfassbaren Ereignisse in der Silvesternacht in Berlin, in den Nachbarstädten und in Altena hätten ihn wirklich sprachlos gemacht. Seine Bitte an alle Rettungskräfte: „Solltet Ihr bei euren Einsätzen Opfer von Beleidigung und Gewalt werden, macht es öffentlich. Bringt es zur Anzeige, denn nur so können wir dauerhaft etwas verändern.“