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Bahn steht still beim Mega-Streik: Auswirkungen auf Altena

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Von: Olaf Moos, Jona Wiechowski

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Wie auch bei den Streiks in den vergangenen Wochen, fuhren am Montag viele Busse in der Burgstadt.
Wie auch bei den Streiks in den vergangenen Wochen, fuhren am Montag viele Busse in der Burgstadt. © HEYN

Das große Drama ist auch beim größten Streik seit mehr als 30 Jahren am Montag in der Burgstadt ausgeblieben. Viele Busse sind gefahren, auf den Schienen ging dafür nichts.

Altena – „Wichtige Informationen in den Verbindungsdetails“, hieß es in der App der Deutschen Bahn zu Fahrten von und nach Altena. Klickte man darauf, erschien die Information: „Fahrt fällt aus.“ Auf ihrer Website wies die Bahn an prominenter Stelle darauf hin, dass an diesem Montag nichts geht: „EVG-Streik: Fern- und Regionalverkehr der DB aktuell eingestellt“. Es wurde darum gebeten, „geplante Reisen“ zu verschieben. Neben der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte einmal mehr die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zu Warnstreiks aufgerufen.

Wie bei den Streiks der vergangenen Wochen hielten sich die Auswirkungen auf den Busverkehr in Grenzen. Denn rund 50 Prozent des Fahrtangebots der Märkischen Verkehrsgesellschaft (MVG) wird durch Subunternehmer abgedeckt, die nicht zum Streik aufgerufen waren, da sie nicht im Tarif des öffentlichen Dienstes beschäftigt sind.

MVG-Pressesprecher Jochen Sulies berichtete auf Nachfrage der Redaktion zwar von „kreisweit gravierenden Auswirkungen“ vor allem auf den morgendlichen Schülerverkehr. „Die Arbeitsniederlegung unserer Fahrer hat das Familienmanagement in vielen Haushalten vor riesige Herausforderungen gestellt“, sagte er. Zumindest in Altena hat das allerdings nicht zu größeren Schulausfällen geführt. Frank Schölzel, Abteilungsleiter der Klassen 8, 9 und 10 an der Sekundarschule Altena/Nachrodt-Wiblingwerde, berichtete auf Anfrage beispielsweise im Vergleich zu den vorangegangenen Streiks von einer unveränderten Situation. Sprich: „Die meisten Busse sind gefahren.“ Ebenso gebe es an der Schule eine engagierte Elternschaft, die – wie auch bei den letzten Streiks – früh genug Fahrgemeinschaften organisiert habe. Deswegen: „Wir sind kaum von dem Streik betroffen“, erklärte er. Ähnliches sagte im Gespräch mit der Redaktion auch Dennis Knebel, Schulleiter am Burggymnasium. Weder beim ihm, noch bei Kolleginnen und Kollegen sei angekommen, dass Schülerinnen oder Schüler wegen des Streiks fehlen würden.

Anders als viele Fahrgäste „mehr als zufrieden“ mit dem Warnstreik zeigte sich am Montag indes Bettina Schwerdt als stellvertretende Verdi-Bezirksgeschäftsführerin. „Wir verzeichnen eine sehr gute Beteiligung“, sagte sie auf Nachfrage. Die Beschäftigten seien angesichts der Tarifverhandlungen „richtig sauer“ auf die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite.

Und genau deshalb ist auch noch offen, ob der neuerliche Warnstreik im öffentlichen Dienst für die Gewerkschaft Verdi zum Erfolg führt. Schwerdt sagte, das vorliegende Angebot der Arbeitgeber lasse „leider keine andere Antwort zu, denn es ist respektlos und schürt damit den Tarifkonflikt“. Die Streikbereitschaft der Beschäftigten sei „enorm“.

An die Adresse der betroffenen MVG-Kunden sagte Bettina Schwerdt: „Wir bitten für diesen Schritt um Verständnis bei den Fahrgästen. Wir appellieren aber auch an die Arbeitgeber, endlich ein verhandlungsfähiges Angebot zu machen.“

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