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„Explosionsartig“: Hohe Nachfrage für Jugendhilfe lässt Team schnell anwachsen

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Von: Jona Wiechowski

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Familienberater Andreas Wolf (oben rechts) mit einem Teil seines Teams und Bürohund Gaston bei der Eröffnung seines Büros an der Lennestraße 48.
Familienberater Andreas Wolf (oben rechts) mit einem Teil seines Teams und Bürohund Gaston bei der Eröffnung seines Büros an der Lennestraße 48. © WIECHOWSKI

Andreas Wolf hat sein Jugendhilfebüro an der Lennestraße 48 eröffnet. Das insgesamt elfköpfige Team ist im Auftrag von Jugendämtern aus Städten aus dem ganzen Märkischen Kreis im Einsatz und hilft Kindern und Familien. Zur Eröffnung gab es Besuch von Vertretern zahlreicher Institutionen, mit denen das Büro zusammenarbeitet. Auch Bürgermeister Uwe Kober (CDU) wünschte einen guten Start.

Altena – Viel Arbeit neben dem laufenden Alltagsgeschäft wurde in den vergangenen Monaten in die Erneuerung der Räumlichkeiten gesteckt. Die Beleuchtung ist hell und einladend, die Wände frisch weiß gestrichen, in den Räumen liegt ein neuer Boden. Einen großen Teil ihrer Arbeit erledigen die Mitarbeiter bei Hausbesuchen; aber auch an der Lennestraße gibt es Möglichkeiten für Gespräche. Für Elternteile, die ihre Kinder nur unter Aufsicht sehen dürfen, gibt es eine gemütliche Spielecke als geschützen Raum.

In den neuen Räumlichkeiten wurde auch eine Spielecke eingerichtet, in der Kinder etwa unter Aufsicht besucht werden können.
In den neuen Räumlichkeiten wurde auch eine Spielecke eingerichtet, in der Kinder etwa unter Aufsicht besucht werden können. © Wiechowski, Jona

Das Jugendhilfebüro ist in Kontakt mit zahlreichen Institutionen, darunter Schulen, Polizei, Jugendzentren Ordnungsämtern und mehr, so Wolf. An einer Wand hängen Kärtchen, die das Netzwerk verdeutlichen. Und die Arbeit von Wolf und seinem Team wird immer gefragter bei den Jugendämtern des Kreises. In den vergangenen Jahren ist die Auftragslage explosionsartig angestiegen, berichtet er. Seit 15 Jahren sei er in dem Beruf tätig, seit gut zwei Jahren mache sein ältester Sohn Nicholas Wolf mit. Später kam auch Tochter Chiara Wolf dazu. Innerhalb kürzester Zeit ist das Team auf inzwischen elf Personen angewachsen, die meisten davon in Vollzeit. Zeitlich seien sie zumeist auf Nachmittag und Abend beschränkt, nach Schule und Arbeit, erklärt er.

„Wir treffen oft auf Multiproblemlagen“, berichtet Wolf aus dem Arbeitsalltag. Als Beispiel nennt er stark zugemüllte Wohnungen, die die Bewohner oft nicht ohne weiteres aufräumen könnten. Es stelle sich die Frage, was die Ursache dafür sei – etwa eine Depression oder Angststörung. „Wir müssen viel mit Empathie arbeiten, um zu sehen, was das eingentliche Problem ist. Das ist ein bisschen Detektivarbeit“, vergleicht er.

Begleitung von Arztbesuchen

Seine Mitarbeiter würden die Familien beispielsweise dabei unterstützen, einen Rhythmus ins Leben zu bekommen; dass die Kinder zu regelmäßigen Zeiten ins Bett kommen, dass zusammen zu Abend gegessen wird. Auch würden Kinder und Jugendliche zum Arzt oder Jobcenter begleitet. Die Jugendhilfe Wolf heißt übrigens ganz offiziell erst in ein paar Monaten so, trägt aktuell noch den Namen „Praxis für systemische Familienberatung, -therapie und Supervision“. Der bisherige Name spiegelt nicht mehr ganz das ganze Angebotsspektrum wider.

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