Vorschlag der Landesregierung
Frühere Weihnachtsferien: Das sagen die Schulen
Zwei Tage mehr Weihnachstferien für ein Fest mit der Familie? Die Idee stößt in Altenas Schulen auf ein geteiltes Echo.
Altena/Nachrodt – Ein Thema, das in Familien und Schulen aktuell heiß diskutiert wird, ist eine Verlängerung der Weihnachtferien. NRWs Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hält es für eine „denkbare Möglichkeit“, die Ferien bereits am Montag, 21. Dezember, beginnen zu lassen – und somit eine Art Vorquarantäne möglich zu machen, damit Familien nach ein paar Tagen ohne weitere Kontakte das Fest zusammen feiern können. Die Reaktionen in den Schulen fallen sehr unterschiedlich aus.
Corona-Fall am Burggymnasium: Quarantäne nach zwei Tagen aufgehoben
„Das werde ich abwarten“, sagt Hans-Ulrich Holtkemper, Leiter des Burggymnasiums. Er findet: „Die individuelle Situation der Schule sollte nicht außer Acht gelassen werden.“ Am BGA war am Freitag ein Kurs der Stufe zwölf in Quarantäne geschickt worden, nachdem sich ein Schüler mit dem Coronavirus infiziert hatte.
Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt konnte die Schulleitung schon am Sonntag Entwarnung geben. „Unsere Sicherheitsmaßnahmen sind so, dass das Gesundheitsamt eine Quarantäne nicht als notwendig angesehen hat“, erklärt Holtkemper, meint aber auch: „Man kann besser etwas zurücknehmen als es einfach laufen zu lassen. Safety first.“
Sekundarschule: Bedenken wegen Betreuung
An der Sekundarschule fragt sich Schulleiterin Anne Rohde, ob vorgezogene Ferientage auch in die Zeitplanung der Eltern passen würden, es könne Konflikte und Probleme mit der Betreuung der Kinder geben. Anne Rohde bekräftigt ihre Haltung, dass es wichtiger sei, die Lerngruppen „schnellstmöglich“ zu verkleinern.
„Ein annährend halbierter Unterricht wäre sinnvoller“, sagt sie und spricht sich dafür aus, dass Schüler abwechselnd die Schule besuchen und dann wieder zuhause bleiben. Mit dem rollierenden System habe man bereits gute Erfahrungen gemacht. „Das haben alle genossen“, sagt die Schulleiterin. Man könne die Schüler gut mit Hausaufgaben versorgen, die sie auch eigenverantwortlich lösen könnten.
Grundschule Altena: Puffer könnte helfen
Organisatorisch bedeuteten vorgezogenen Ferientage wenig, findet Wolfgang Wilbers, der Leiter der Grundschule mit Standorten im Mühlendorf und in Dahle. „Für Eltern und Familien könnte es aber wichtig sein“, früh planen zu können, sagt Wilbers weiter. Er meint, dass sich ein Puffer von vier Tage, der durch zwei Tage weniger Schule entstünde, sich als nützlich erweisen könnte.
Wenn man also zwei beweglichen Ferientage streiche – Wilbers nennt als Beispiel den Rosenmontag und den Veilchendienstag – könnten vor den Weihnachtsferien zwei unterrichtsfreie Tage gewonnen werden. Alle Infos und aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im MK finden Sie in unserem News-Blog.
Genau diese Überlegung gibt es auch in der Landesregierung: Es wird darüber nachgedacht, dafür die schulfreien Tage an Karneval zu streichen. „Das wäre dann also ein Nullsummenspiel“, lautet Wilbers Fazit. Man werde auf entsprechende Anordnungen des Schulministeriums warten.
Grundschule Breitenhagen: Entlastung für Familien
„Wir warten ab, was entschieden wird“, sagt Jörg Schlüter, Leiter der Grundschule auf dem Breitenhagen. Organisatorisch sei das für die Schule nicht bedeutend, denn der Unterricht soll nachgeholt werden. Für die Familien könne die Sonderregelung aber eine Entlastung bedeuten, sagt er mit Blick auf mehr Tage ohne viele Kontakte.