Bürgermeister Kober bedankt sich für Gemeinschaft

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat am Sonntagmorgen in Altena wieder der Neujahrsempfang stattgefunden. Bürgermeister Uwe Kober hatte zunächst zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Lutherkirche und anschließend in die Burg Holtzbrinck eingeladen. Und er war sprachlos, dass so viele Menschen seiner Einladung gefolgt waren. „Ich freue mich sehr darüber“, sagte Kober. Der untere Saal der Bürgerburg platzte förmlich aus den Nähten, so dass schnell der Ruf nach geöffneten Fenstern erschallte.
Altena – „Viele hier kenne ich persönlich, dennoch kann ich nicht jeden einzelnen begrüßen“, erklärte der Bürgermeister und bedankte sich zunächst bei der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Lugk und bei Landrat Marco Voge für deren Teilnahme, dann bei seinen zahlreich erschienenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – „die sind hier, ohne, dass ich sie gezwungen habe“ – und schließlich bei allen anderen Anwesenden. Besonders erfreut war das Stadtoberhaupt, dass so viele Ukraine-Flüchtlinge gekommen waren. „Mein großer Dank dafür, denn Sie sind Teil unserer Stadt.“
Aufregend und anregend bezeichnete Kober die vergangenen Zeiten. Geschehnisse voller Dramatik und Tragik hätten die Tage bestimmt. Gutes und Schlimmes habe, wie immer, oft sehr nah beieinander gelegen. Deshalb: „Vieles müssen wir in diesen Tagen hinterfragen. Und ich glaube, wir müssen uns alle aktiv zu unseren Werten bekennen, uns dafür einsetzen“, verdeutlichte er. Es sei wichtig, den Blick dorthin zu lenken, wo Einsatz und Engagement dringend gebraucht würden.

„Dorthin, wo wir klar und unmissverständlich erkennen, was wir mit unseren Möglichkeiten erreichen können.“ Manchmal seien es Menschen in der nächsten Umgebung, die man nur allzu leicht übersehe, deren Not und Hilfsbedürftigkeit man vielleicht nicht sehen wolle. „Denn es ist nicht immer ganz einfach, dort anzupacken, wo wir persönlich gefordert sind. Wo wir vielleicht auch Mut und Standfestigkeit zeigen müssen, uns für eine Sache einzusetzen“, so der Bürgermeister. „Doch ich bin optimistisch, wenn ich Sie alle hier sehe!“

Altena könne sich glücklich schätzen. „Hier engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich, denen das Wohl unserer Stadt am Herzen liegt“, erklärte Uwe Kober. Altena habe eine Bürgergesellschaft, die nicht vom Egoismus, sondern von gegenseitiger Zuwendung gekennzeichnet sei. Sein Respekt gebühre all denen, die diesen Zusammenhalt stärken - von Politikern in Bund, Land, Kreis und Stadt bis zum Bürger, der seine Zeit und Kraft einsetze, die zu dieser Gemeinschaft in Altena beitrage. „Danke Ihnen allen, die nicht fragen, was kann meine Stadt, mein Land für mich tun, sondern für die im Vordergrund steht, was sie für das Gemeinwesen tun können.“
Seinen optimistischen Blick auf das neue Jahr untermauerte er mit einigen Zahlen: Mit fast 8,5 Millionen Euro lägen die Gewerbesteuereinnahmen rund 1 Million Euro über den Erwartungen. „Ein gutes Signal, dass unsere Unternehmen in Altena wissen, was sie tun.“
Der Haushalt weise zwar erstmalig wieder ein Defizit von rund 600 000 Euro aus, insgesamt sei die Stadt aber mit der Haushaltssanierung gut vorangekommen. „Mehr als 20 Millionen Euro Liquiditätskredite bis Ende 2022, in der Spitze hatten wir etwa 48 Millionen Euro über Kassenkredite finanziert“, machte Kober das Ganze transparenter.
Auch das sei durch tatkräftige Beiträge der Bürger, sprich der Steuerzahler, gelungen. „Wenn wir die gesamte Konsolidierungsphase bis 2026 sehen, werden rund 12 Millionen Euro aus der erhöhten Gewerbesteuer und circa 26 Millionen Euro durch die Grundsteuer finanziert worden sein“, zeigte Kober die Zukunft auf. „Es geht also weiter. Aber haben Sie ein wenig Geduld, die Zukunft baut man nicht an einem Tag.“

Virtuell erfolgte im Anschluss die Verleihung des Bürgerpreises. Christiane Frebel, die sich leider in Corona-Quarantäne begeben musste, konnte der Veranstaltung nur per Videokonferenz beiwohnen.
Die 56-Jährige leitet das Familienbüro der Caritas und engagiert sich in ihrer Freizeit seit vielen Jahren in der katholischen Kirchengemeinde, im Stellwerk, in der Flüchtlingshilfe sowie in zahlreichen anderen Ämtern und Gremien. » Bericht folgt