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„Wird länger dauern“: Wichtiger Termin für B236-Brücken-Lösung platzt

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Von: Volker Heyn

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Mit Kreidezeichen und -kreuzen sind die schadhaften Stellen an der Stahlunterkonstruktion der Brücke über die Bahnlinie markiert. In den 1960er-Jahren angebrachte Verstärkungen lösen sich über mehr als einen halben Meter von den Trägern.
Mit Kreidezeichen und -kreuzen sind die schadhaften Stellen an der Stahlunterkonstruktion der Brücke über die Bahnlinie markiert. In den 1960er-Jahren angebrachte Verstärkungen lösen sich über mehr als einen halben Meter von den Trägern. © Heyn

Verantwortliche von Straßen.NRW hatten erklärt, dass sie bis Ende Februar technisch realisierbare Lösungen zur Überbrückung der abgelasteten B 236-Brücke öffentlich präsentieren wollen. Das klappt jetzt nicht – jedenfalls nicht mehr im Februar.

Altena –Sieben Ideen für einen Brückenbehelf auf der Altenaer Bahnhofstraße hatten verantwortliche Mitarbeiter von Straßen.NRW Ende Januar den Ratsvertretern vorgestellt. Steffen Scholz, stellvertretender Niederlassungsleiter Südwestfalen, war mit dem Projektleiter Brückenbau, Carsten Kampmann, in die Burg Holtzbrinck gekommen. Sie hatten versprochen, Ende Februar mit technisch umsetzbaren Lösungen nach Altena zurückzukehren. Daraus wird wohl nichts.

Das vermutet auch Bürgermeister Uwe Kober (CDU), der regelmäßig einmal in der Woche bei Straßen.NRW nach dem Stand der Dinge fragt. Seinen Informationen zufolge wird es in diesem Monat sicher keinen solchen Vorstellungstermin geben, sagte er auf Nachfrage unserer Redaktion. „Es wird länger dauern als bis Ende Februar.“

Steffen Scholz (rechts) und Carsten Kampmann von Straßen.NRW suchen nach Lösungen für die Altenaer Brücken-Problematik.
Steffen Scholz (rechts) und Carsten Kampmann von Straßen.NRW suchen nach Lösungen für die Altenaer Brücken-Problematik. © Heyn

Sein allwöchentlicher Ansprechpartner sei Steffen Scholz, der stellvertretende Niederlassungsleiter Südwestfalen und verantwortliche Brückenneubauexperte der Behörde. Intensiv würde an technisch machbaren Lösungen gearbeitet, so der Eindruck des Bürgermeisters. Derzeit beschäftige sich Straßen.NRW mit Baugrunduntersuchungen. Die sind nötig, um Festigkeit und Tragkraft des Untergrunds zu beurteilen, auf dem eine mögliche Behelfslösung aufgebaut werden soll.

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Nach Kobers Auffassung laufe es auf einen Überwurf über die bereits bestehende Brücke hinaus. Die damals vorgestellten Lösungen von Stahlbaubrücken neben der bisherigen Brücke seien offensichtlich vom Tisch. Sie seien vor vier Wochen auch nur als theoretisch mögliche Lösungen vorgestellt worden.

Die beiden Ingenieure hatten zuerst die Mitglieder des Altenaer Rates nicht öffentlich beraten, danach standen die beiden Männer der Presse für Fragen zur Verfügung. Beide hatten von sich aus dem Rat den Zeitpunkt Ende Februar genannt. Bürgermeister Kober hatte damals die Vorstellung geäußert, diesen Termin und die gesamte Entwicklung so öffentlich wie möglich zu machen. Besonders die Firmen in der Stadt lägen ihm am Herzen, weil vor allen anderen die heimische Industrie mit ihren Lieferungen per Lkw unter der Sperrung leide. Die B 236- Brücke ist bekanntlich seit dem 19. Januar für Fahrzeuge schwerer als 3,5 Tonnen gesperrt, die Stahlkonstruktion ist gefährlich angegriffen. Der Lkw-Verkehr wird seitdem über Hemer umgeleitet.

Mit Kreidezeichen und -kreuzen sind die schadhaften Stellen an der Stahlunterkonstruktion der Brücke über die Bahnlinie markiert. In den 1960er-Jahren angebrachte Verstärkungen lösen sich über mehr als einen halben Meter von den Trägern.
Mit Kreidezeichen und -kreuzen sind die schadhaften Stellen an der Stahlunterkonstruktion der Brücke über die Bahnlinie markiert. In den 1960er-Jahren angebrachte Verstärkungen lösen sich über mehr als einen halben Meter von den Trägern. © Heyn

Unterdessen haben Kober und das Altenaer Ordnungsamt einzelne Sondergenehmigungen für die heimische Industrie erteilt. Beispiel aus der Praxis: Wenn von der Firma Lüling im Kleff eine Lieferung zur Firma Finkernagel in der Nette geplant ist, braucht der Lkw nicht 30 Kilometer Umweg über Hemer fahren. Der Fahrer bekomme eine einzelne Ausnahmegenehmigung für das Befahren der Linscheidstraße, so Kober, die er bei einer Kontrolle vorzeigen könne. Kober betont, dass keine Spedition pauschal so eine Genehmigung bekomme.

Ausnahmen haben auch die Zulieferer von Aldi und Getränke Hoffmann sowie der Schrottplatz-Betreiber Horst Nimmermann, auch die Müllabfuhr dürfe über die Brücke fahren. Der Durchgangsverkehr müsse auf jeden Fall den Umweg fahren.

Dass es immer noch mehr als genug verbotenen Lastwagenverkehr über die Brücke gibt, weiß Kober natürlich. Mehr als die gelegentlichen Polizeikontrollen, die Umleitungsschilder und den Höhenbegrenzer könne man nicht tun.

„Es muss eben so schnell wie möglich ein Brückenbehelf her“, lautet Uwe Kobers Maxime damals wie heute.

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