Szenenwechsel im Stollen

ALTENA ▪ Noch ist kein Licht am Ende des Tunnels – Bauarbeiter mussten eilig eine Lampe herbeischaffen, als der Bürgermeister am Mittwoch Vertreter auch überregionaler Medien durch den Berg führte und die hallenartige Erweiterung zeigen wollte, die am Ende des Stollens auch als Schutzraum dient.
Im Brandfall kann dieser Bereich hermetisch abgeriegelt werden. Menschen, die sich dort aufhalten, werden dann mit dem Aufzug geborgen. Ein fast schon unscheinbares Loch in der Decke zeigt, wo der mal ankommen wird.
Der Stollen selbst ist komplett fertig, die Dimensionen sind im Vergleich zum alten Luftschutzstollen gewaltig. Im Moment laufen die Arbeiten für den nächsten Bauabschnitt: Mitarbeiter der Firma Feldhaus installieren gerade so genannte Lehr-Bögen. Sie erleichtern das Anbringen des Nassbetons, der demnächst an die Felswände gespritzt wird.
Burgaufzug schreitet voran:
Darauf kommt dann eine Folie, bevor im nächsten Arbeitsschritt mit Trockenbeton und einer Armierung das endgültige Profil des Aufzug-Zugangs hergestellt wird. Diese Arbeiten sollen im Mai abgeschlossen sein - und dann wird es spannend. Das ist jedenfalls die Einschätzung von Ralf Böttcher von Deilmann-Haniel. Beim Innenausbau werden mehrere Firmen gleichzeitig im Stollen tätig sein und Hand in Hand arbeiten müssen. Von der Koordinierung hänge es dann ab, ob der Zeitplan eingehalten werden könne, sagte Böttcher.
In absehbarer Zeit werde es auch wieder Baustellenführungen geben, kündigte der Bürgermeister gestern an und berichtete von anhaltend großer Nachfrage seitens der Altenaer – „gestern erst hat mir eine 90-Jährige gesagt, dass sie die Baustelle unbedingt mal sehen möchte“.
Auch auf der Burg tut sich was: Nachdem das Bohrgestänge demontiert ist, wurden gestern die Winden angeliefert, die den Arbeitskorb durch den Schacht ziehen werden. Es müssen zwei sein – aus Sicherheitsgründen, wie Böttcher erklärt.
In der kommenden Woche soll damit begonnen werden, den Durchmesser des Schachtes von jetzt 1,40 auf gut drei Meter aufzuweiten. Dazu wird dann wieder gesprengt. Wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, erhält auch der Schacht eine Betonauskleidung. ▪ Thomas Bender