Radverkehr: Grüne blitzen ab

Ein Herz und eine Seele waren jahrelang CDU und Grüne im Altenaer Rat. Seit der Kommunalwahl weht ein anderer Wind. Das bekamen Judith Köster, Katharina Hübenthal und Barbara Schäfer als grüne Vertreterinnen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr (SUV) zu spüren, als es dort um den „Fahrradantrag“ ihrer Fraktion ging.
Altena – Wie berichtet wollen die Grünen unter anderem, dass die Stadt ihren Angestellten sogenannte Jobräder ermöglicht. Dabei wird auf Wunsch ein Teil des Gehaltes einbehalten, stattdessen bekommt der Mitarbeiter ein hochwertiges Fahrrad. Landauf, landab stellen die Grünen entsprechende Anträge, was vor allem den Ausschussvorsitzenden Guido Thal (CDU) erstaunte: „Sie beantragen damit, dass wir uns an geltendes Recht halten“, sagte er mit Hinweis darauf, dass das Jobrad im Tarifvertrag für die Angestellten im öffentlichen Dienst verbindlich geregelt sei und dass dieser Tarifvertrag natürlich auch in Altena umgesetzt werde. Er sei darüber bereits mit dem Personalrat im Gespräch, ergänzte Bürgermeister Uwe Kober (CDU).
Der soll sich nach Vorstellung der Grünen mit hoher Priorität um den Lenneradweg kümmern. Gespräche mit den Nachbarkommunen seien zu führen, alle Bereiche der Verwaltung müssten an einem Strang ziehen. „Ein reiner Showantrag“, erklärte dazu Thorsten Müller, der Sprecher der CDU im SUV. Er erinnerte daran, dass alle Fraktionen den Radweg wollen und dass dies auch immer wieder Thema im Rat und seinen Ausschüssen gewesen sei. Ein erneuter Beschluss sei damit überflüssig.
Keine abschließbaren Fahrradboxen
Keine Chance auch für die von den Grünen gewünschten abschließbaren Fahrradboxen am Bahnhof. Dafür sollten 25 000 Euro in den Etat gestellt werden. Im Park-and-Ride-Bereich zwischen Bahngleisen und Lenne seien sichere Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder natürlich ohnehin vorgesehen, erklärte Roland Balkenhol, Bauabteilungsleiter im Rathaus. Judith Kösters Bitte, bis dahin eine vorübergehende Lösung zu schaffen – „Schließlich geht es hier auch um teure E-Bikes.“ – mochte der Ausschuss nicht folgen. Es gebe dafür im Moment einfach keinen Platz, erklärte Balkenhol den Politikern.
Blieb als letzter Punkt des grünen Antrags die Forderung nach einem Konzept für Einbahnstraßen: Die Verwaltung möge untersuchen, welche dieser Straßen in Gegenrichtung von Fahrrädern befahren werden können, hatten die Grünen beantragt. Damit waren am Ende auch die anderen Fraktionen einverstanden.
Bürgermeister Kober schränkte allerdings ein, dass das dauern könnte. Priorität habe im Ordnungsamt im Moment Corona und nicht das Fahrradfahren in Einbahnstraßen. Weil deren Anzahl in Altena begrenzt ist, bedürfe es auch keines großartigen Konzeptes, sagte Thorsten Müller.