Je nach Ausprägung der Unterspülung variiert die Art der Reparatur: Eine Möglichkeit ist, den Gleisoberbau aufwendig zu erneuern. „Das kommt vom Aufwand her einem Neubau gleich“, sagt die Bahnsprecherin. Diese Reparatur ist vor allem bei starken Unterspülungen notwendig. Ist die Situation nicht ganz so schlimm, kann die Lücke zum Gleisunterbau mit sogenannten Gleisstopfmaschinen wieder aufgefüllt werden. Auf diese Weise werden auch die Schäden in Altena behoben.
Wenn die Ruhr-Sieg-Strecke gesperrt ist, stellt sich die Frage, ob nicht auch gleich andere Arbeiten erledigt werden können, die die Bahn ohnehin für den Streckenabschnitt geplant hatte. So steht zum Beispiel der Neubau von Lärmschutzwänden an – unter anderem im Bereich der Kernstadt. „Größere Maßnahmen werden nicht vorgezogen“, teilt die Bahnsprecherin mit.
Dazu zähle auch der Austausch fehlerhaft montierter Schallschutzelemente, für den die Lüdenscheider Straße zwischen Pott-Jost-Brücke und der Einmündung Südstraße Ende September voll gesperrt werden soll. „Geplante Arbeiten werden planmäßig durchgeführt. Absolute Priorität hat erstmal, die Strecke wieder ans Laufen zu bringen“, unterstreicht die Bahnsprecherin.
„Natürlich wäre es unsere Traumvorstellung gewesen, Arbeiten vorzuziehen, um damit schneller fertig zu sein. Wir müssen die Arbeitskraft derzeit aber für den Wiederaufbau und die Instandhaltung der Schiene bündeln.“ Lediglich solche Baumaßnahmen, mit denen schon vor dem Jahrhundert-Regen begonnen wurde, werden nun parallel zur Reparatur fortgeführt. So hatte man bereits angefangen, den derzeitigen Haltepunkt in Altena wieder zu einem Bahnhof um- und auszubauen. Die Umrüstung der Schienen und der Bau eines neuen Stellwerk-Häuschens werden aktuell fortgesetzt.
Höchste Priorität habe bei der Bahn jedoch der Wiederaufbau von Strecken, „damit überhaupt wieder etwas rollen kann“, betont die Bahnsprecherin. Das beschränkt sich nicht nur Altena und die Lenneschiene: Im Ahrtal zum Beispiel wurden ganze Brücken weggerissen, die man nun neubauen müsse.
Wie lange es noch dauern wird, bis Züge auf der Ruhr-Sieg-Strecke wieder fahren können, das ist noch nicht klar. Denn dafür muss die Strecke durchs Lennetal nicht nur in Altena repariert werden, sondern „es finden überall Begehungen und gegebenenfalls Arbeiten statt“. So auch in anderen Kommunen wie dem vom Hochwasser ebenfalls stark betroffenen Nachrodt-Wiblingwerde.