Anwohner sauer: Hubschrauber soll ihnen Bäume fast vor die Haustür fliegen

Anwohner der Werdohler Straße sind richtig verärgert. Seit bald zwei Jahren stören sie Arbeiten auf dem ehemaligen Bierbach-Gelände, dazu macht der Verkehr ordentlich Krach. Das nächste große Ärgernis haben sie am Freitag aus unserer Zeitung erfahren.
Altena – Ab Montag soll ein Hubschrauber Bäume, die im Rahmen der Hangsicherungsarbeiten am Burgberg gefällt werden, auf das Bierbach-Gelände fliegen – mit allen Konsequenzen, die die Nachbarn befürchten.
Mehrere Anwohner haben sich am frühen Freitagnachmittag mit dem Altenaer Kreisblatt an der Werdohler Straße getroffen, um ihren Unmut kundzutun. Neben der Frage „Ist das überhaupt zugelassen, dass der Hubschrauber so dicht über die Häuser fliegt?”, wurde vor allem die Sorge laut, dass der Hubschrauber jede Menge Dreck und Steine aufwirbelt und damit möglicherweise Fenster und Autos beschädigen könnte. Auch was mit den Bäumen im Anschluss passiert („Werden die hier gehäckselt?“) wollten sie ebenso wissen, wie warum sie von der Stadt nicht früher über die Maßnahme in Kenntnis gesetzt worden seien. „Niemand hat uns informiert”, bemängelte ein Anwohner. „Können wir unsere Autos stehen lassen?”, stellt er eine konkrete Frage. Dazu komme dann noch der Verkehr, der sich wohl vor ihren Haustüren stauen würde, befürchtete er im Gespräch.
Dabei waren beim Treffen unter anderem die Familien Sann, Jonescheit, Ernst und Schachel sowie Heidi Westerda. Sie sind leidgeplagt. Der Verkehr, teils mit schweren Maschinen, rauscht an ihren Häusern vorbei. Dazu werde auf der Bierbach-Fläche seit bald zwei Jahren mit lauten Maschinen gearbeitet – was nicht nur Lärm, sondern auch viel Dreck bedeuten würde. „Sobald ich die Fenster geputzt habe, kann ich direkt wieder von vorne anfangen”, erklärte Anwohnerin Ursula Kock, die sich telefonisch gemeldet hat.
Beim Ordnungsamt ist das Problem bekannt. Vor einigen Wochen sei eine Beschwerde über die Situation aufgekommen, woraufhin das Ordnungsamt den Unternehmer gebeten habe, etwas zu unternehmen. „Wir haben definitiv etwas unternommen“, hieß es vom Ordnungsamt am Freitagmorgen. Darauf angesprochen, meinten die Anwohner einstimmig, dass sich die Dreck- und Lärm-Situation in den letzten Wochen nicht gebessert habe.
Nicht nur häufig dreckig sind die teils vor gut drei Jahren erst neu gestrichenen Wände der Häuser, was – wie viele betonten – aufgrund des Denkmalschutzes nur mit vergleichsweise teurer Farbe möglich gewesen sei. Es hätten sich je nach dem sogar Risse in den Wänden gebildet – außen und innen. Auch im Haus von Heidi Westerda sind diese gut sichtbar, wie sie zeigte.
Genervt sind die Anwohner auch von der Parkplatz-Situation, die im Gespräch als „Katastrophe” beschrieben wurde. Bei Partys im Lennestein parkten viele Gäste an der B236 – also direkt vor der Haustür der Anwohner. Denn die können nichts machen. Anwohner-Parkausweise gebe es nicht mit Begründung, dass dies an einer Bundesstraße nicht möglich sei, wie die Anwohner Nachfragen bei der Stadt wiedergeben.
Unterm Strich: Die Anwohner wünschen sich eine Perspektive, wann die Arbeiten fertig sind – und, dass der Hubschrauber am liebsten gar nicht fliegt.