Nun ist Köln aber bekanntlich um ein Vielfaches größer als Altena. Warum also soll nun auch die Burgstadt einen Ankerbahnhof bekommen? Reinhard Schwope selbst kommt aus dem Sauerland, sei immer viel mit der Bahn durch die Region gefahren. Er bezeichnet sich als „Eisenbahner Kind“ und hat über diesen Weg schon viele Städte erkundet. Daher rührt auch die Metapher des Ankerbahnhofs. Aufgewachsen ist Reinhard Schwope in Schmallenberg. Weil es ihn aber auch oft nach Hagen zog, kam er durch das Lennetal. „Dabei bin ich immer mit den Augen bei Altena hängen geblieben, weil Altena eine wunderschöne Stadt ist“, erklärt er. Schwope sieht „großes, bislang ungenutztes Potenzial in der Stadt“. Mit Blick auf die demografische Entwicklung und die seit Jahren schrumpfende Einwohnerzahl will er mit seinem Projekt das Lebensgefühl der Altenaer verbessern. „Wenn jemand wirklich in seiner Stadt ankommt, verbessert sich die Lebensqualität“, ist Schwope überzeugt. „Viele fahren in den Urlaub für zwei schöne Wochen, aber sind dann daheim wieder unglücklich. Das geht auch anders.“
Da Schwope selbst sehr ländlich aufgewachsen ist und mittlerweile seit 35 Jahren in Köln wohnt, beschäftigt er sich auch viel mit den Unterschieden zwischen dem Land- und Stadtleben. „Ich bewerte eigentlich nicht, welche Lebensform besser ist, aber wenn jemand zu mir kommt und sagt, dass er aufs Dorf ziehen will, aber von seinem Leben totale Stadt-Vorstellungen hat, rate ich natürlich davon ab“, erklärt er. Finanzieren möchte er sein Projekt über öffentliche Gelder. „Diese Dienstleistung muss für jeden kostenfrei sein“, findet Schwope. Komplett kostenfrei sind seine Workshops bislang allerdings nicht. „Aber in einem gut bezahlbaren Rahmen“, sagt Reinhard Schwope. Aktuell ist Schwope damit beschäftigt, Projektpartner in Altena zu suchen. Dazu gehören Unternehmen, Geschäfte und Schulen. In Schulen könnte beispielsweise eine Projektwoche laufen, die sich mit der Ankommenskultur beschäftigt, angeboten werden. „Ich will mich in Altena weitreichend vernetzten“, kündigt Reinhard Schwope an, der hofft, viele Kooperationspartner zu finden. Zunächst wolle er in der Burgstadt mit seinen Erzählcafés starten. Der Ankerbahnhof Altena soll ab September auch online zu finden sein. Interessierte können dann alle Informationen unter www.ankerbahnhof.de/altena nachlesen.