Hohe Gaspreise belasten Menschen in Ostdeutschland stärker als im Westen

Im bundesweiten Vergleich sind die hohen Gaspreise besonders im Osten Deutschlands ein Problem für Verbraucherinnen und Verbraucher, wie aus einer Analyse von Verivox hervorgeht.
Obwohl die Gaspreise aufgrund des Ukraine-Kriegs in ganz Deutschland stark gestiegen* sind, treffen die hohen Energiepreise vor allem Menschen im Osten. Eine Mitteilung des Vergleichsportals Verivox, das eine Analyse durchgeführt hat, berichtet von einer starken finanziellen Belastung für Gaskunden und -kundinnen in den neuen Bundesländern. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Preise wollen immer mehr Menschen in Deutschland Energie sparen. Ob sich ein Gaswechsel für Sie lohnt, lesen Sie hier.
Höherer Gasverbrauch im Osten: Hohe Gaspreise belasten Ostdeutschland stärker als den Westen
Warum ist der Osten stärker von den gestiegenen Gaspreisen betroffen? Dem Unternehmen zufolge sind der Bedarf und der Preis in Ostdeutschland besonders hoch. Denn die Kostenlast liege rund 16 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Während sich der Gasverbrauch im Jahr in Deutschland auf durchschnittlich 21.504 Kilowattstunden pro Haushalt beläuft, benötigen Menschen im Osten im Schnitt 23.561 Kilowattstunden pro Jahr – das sind immerhin fast 10 Prozent mehr im bundesweiten Vergleich.
Gas kostet in Ostdeutschland mehr als in Westdeutschland
Der Mitteilung des Unternehmens Verivox zufolge belastet nicht nur der höhere Gasverbrauch den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher in Ostdeutschland. Hinzu kommt laut Analyse, dass Gas im bundesdeutschen Mittel aktuell 12,98 Cent je Kilowattstunde, im Osten aber durchschnittlich 13,72 Cent pro Kilowattstunde kostet. Während man im Westen also für Gas im Schnitt ungefähr 2.791 Euro für Gas bezahlt, sind es im Osten Deutschland durchschnittlich 3.232 Euro.
Je nach Bundesland zahlt man noch mehr für Gas
Außerdem ist es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, wie viel Gaskunden und -kundinnen im Schnitt bezahlen.
Bundesland | Kosten | Verbrauch |
---|---|---|
Sachsen | 3.930 Euro | 27.357 kWh |
Hessen | 3.459 Euro | 26.033 kWh |
Thüringen | 3.046 Euro | 22.929 kWh |
Saarland | 3.034 Euro | 22.575 kWh |
Bremen | 3.018 Euro | 25.238 kWh |
Bayern | 2.926 Euro | 23.232 kWh |
Berlin | 1.836 Euro | 15.250 kWh |
Quelle: Verivox
„Je nach Wohnort, Wohnungsgröße und Sanierungsstand des Gebäudes ist die Belastung durch hohe Gaspreise unterschiedlich stark ausgeprägt. In Bundesländern, in denen der Gasbedarf überdurchschnittlich hoch ist, leben vergleichsweise viele Menschen in teil- oder unsanierten Ein- und Zweifamilienhäusern. Die kürzlich verabschiedeten Maßnahmen der Bundesregierung bilden dies nicht ab und fangen die hohen Zusatzkosten in vielen Haushalten nicht auf.“
Inzwischen könnte sich die Anschaffung einer Wärmepumpe, anstelle von Heizen mit Erdgas – wie aus einer weiteren Analyse von Verivox hervorgeht, bezahlt machen.
Gaspreise sind in einem Jahr laut Verivox um 120 Prozent gestiegen
Die Gaspreise sind der Mitteilung von Verivox zufolge in den vergangenen 12 Monaten durchschnittlich um 120 Prozent gestiegen. Wer zum Beispiel ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden beheizt, bezahlt dafür aktuell laut Analyse rund 2.596 Euro. Zum Vergleich: im März 2021 waren es nur ungefähr 1.179 Euro. Damit haben sich die Gaspreise innerhalb von nur einem Jahr mehr als verdoppelt. Es verwundert also kaum, dass immer mehr Deutsche an Atomkraft und Kohleenergie festhalten wollen. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.