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Überflutungen, Schlamm, Erdrutsch: Unwetter trifft Städte im MK hart

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Von: Volker Heyn, Günter Cordes

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Der Bach Wellingse an der Sunderner Straße in Langenholthausen trat am frühen Abend massiv über die Ufer. Die beiden Häuser im Bild waren auch shon beim Jahrhundert-Hochwasser 2021 betroffen.
Der Bach Wellingse an der Sunderner Straße in Langenholthausen trat am frühen Abend massiv über die Ufer. Die beiden Häuser im Bild waren auch shon beim Jahrhundert-Hochwasser 2021 betroffen. © Cordes

Das Unwetter hat am Montag auch den MK getroffen, vor allem Menden und Balve. Teile der Bäckerei Grote wurden überflutet.

[Update vom 23. Mai] Menden/Balve - Kreisbrandmeister Michael Kling hat am Dienstagmorgen eine Unwetter-Bilanz für den Märkischen Kreis vorgelegt. Demnach wurde vor allem Menden schwer getroffen. Allein dort gab es mehr als 150 Einsätze aufgrund von überfluteten Straßenzügen, Kellern (Häuser und Unternehmen) sowie Erdrutschen. Auch Balve und Neuenrade waren von den Unwettern betroffen, aber weniger schlimm. Die Aufräumarbeiten dauerten bis in die Nacht hinein.

Überflutungen, Schlamm, Erdrutsch: Unwetter trifft auch MK hart

Bis Dienstag, 8 Uhr, wurden insgesamt mehr als 250 unwetterbedingte Einsätze im Kreisgebiet gezählt, etwa 300 Einsatzkräfte waren vor Ort. „Die Gewitter kamen kurzfristig, waren sehr schwer vorherzusehen und heftig. Weil wenig Wind herrschte, blieben sie fast ortsfest und sorgten für große Regenmengen“, sagte Kling.

Die Reithalle in Langenholthausen stand zeitweise unter Wasser.
Die Reithalle in Langenholthausen stand zeitweise unter Wasser. © CORDES

Die Feuerwehr Iserlohn hat mehr als 1.000 Sandsäcke nach Menden transportiert. Auch vom Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum Rosmart aus seien ebenfalls Sandsäcke und Hochwasserschutzsysteme nach Menden gebracht worden, so Kling weiter. Erst nach 20 Uhr habe sich die Situation merklich beruhigt. „Es war ein herausforderndes, aber zum Glück kein dramatisches Szenario.“ In Menden verletzte sich eine Feuerwehrfrau leicht bei einem Sturz. Sie musste nicht im Krankenhaus verbleiben. Weitere Personenschäden sind zum Glück nicht bekannt.

[Erstmeldung vom 22. Mai] Balve/Menden – Nach Mitteilung der Feuerwehr Balve waren 92 Kräfte an 13 Einsatzstellen im Einsatz. Außerdem war der Bauhof Balve mit zwei Kräften dabei. Der stellvertretende Bürgermeister Michael Bathe hatte sich zudem einen Überblick verschafft. Gegen 21 Uhr ging das Wasser zurück, die Lage war unter Kontrolle. Am Ende des Tages musste die Feuerwehr nur noch Keller leerpumpen.

Überflutungen und Schlamm: Unwetter trifft Balve und Menden hart

Das Allerwichtigste: Keine Person wurde verletzt, niemand kam körperlich zu Schaden. Zwei Unternehmen erlitten Schäden: Teile der Bäckerei Grote in Langenholthausen wurden von der Borke überflutet, Senior-Chef Charly Grote berichtete aber, dass die Produktion nicht gefährdet war. Außerdem wurde der Landwirtschaftsbetrieb Lösse von den Fluten erreicht. Die Reithalle in Langenholthausen stand unter Waser.

Die erste Welle erreichte Balve und seine Stadtteile bereits am Nachmittag: Gegen 16.30 Uhr verdunkelte sich am Montag der Himmel und es ging das erste Unwetter nieder. Ein Baum war auf die Straße „In der Kormke“ in Richtung des Balver Ortsteils Garbeck gestürzt. Die Straße blieb für einige Zeit gesperrt.

Der Baum blockierte die Fahrbahn etwa in Höhe der Firma Pickhardt & Gerlach GmbH & Co KG. Der Löschzug Balve der Freiwilligen Feuerwehr räumte die Straße. Aufgrund der starken Regenfälle stand auch die B 229 vom Autohaus Pape bis zum Rewe-Markt zeitweilig unter Wasser.

Das braune Wasser schoss einfach am Mühlenteich in Langenholthausen vorbei.
Das braune Wasser schoss einfach am Mühlenteich in Langenholthausen vorbei. © FEUERWEHR

Danach ging es aber so richtig los: Vor allem die Borke in Langenholthausen ging über die Ufer und flutete den Mühlenteich, die Bäckerei Grote und die Reithalle. Auch der Bach Wellingse an der Sunderner Straße in Langenholthausen trat massiv über die Ufer. Zwei Häuser waren auch schon beim Jahrhundert-Hochwasser 2021 betroffen.

Besonders heftig hat es im Sauerland nach Feuerwehrangaben die Stadt Menden getroffen. Etwa 200 Einsätze habe es in diesem Bereich gegeben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr-Leitstelle des Märkischen Kreises am Abend. Zumeist sei es um vollgelaufene Keller gegangen. Teilweise seien auch Straßen überflutet worden. Auch Teile von Neuenrade waren von dem Unwetter betroffen.

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