Beamte sperren „Romance Scammer“
Liebesbetrüger nutzt Facebook-Post der Polizei MK für seine Anmache - die greift ein
Da hatte er sich den falschen Post auf Facebook ausgesucht: Ein mutmaßlicher Liebesbetrüger schrieb ausgerechnet auf der Seite der Polizei mehrere Frauen an. Die Beamten checkten das Profil durch - und griffen ein.
Kreis MK - „Hallo ..., dein Profil sieht wirklich gut aus.“ Mit dieser immer gleich lautenden Anmache antwortete ein mutmaßlicher Liebesbetrüger auf Kommentare von Frauen unter einem Posting der Polizei MK auf Facebook. Die Beamten wurden darauf aufmerksam.
Landkreis | Märkischer Kreis |
Bundesland | Nordrhein-Westfalen |
Einwohner | 414.886 (2016) |
Liebesbetrüger nutzt Facebook-Post der Polizei für seine Anmache - die greift ein
Nach Auskunft der Polizei tobte sich der mutmaßliche „Romance Scammer“ am Montagabend unter einem Post zum illegalen Welpenhandel in Iserlohn aus. Zahlreiche Frauen hätten auf die Polizeimeldung reagiert und einen Kommentar geschrieben. Auf fast alle antwortete ein Mann mit „Hallo ..., dein Profil sieht wirklich gut aus“. Laut der Polizei hätten einige Frauen auf das Lob reagiert.
Das kam der Polizei verdächtig vor. Sie checkten sein nur wenige Tage altes Profil. Ein „grau melierter, charmant und sportlich wirkender Mann“ sei auf den Bildern zu sehen gewesen. „ Wer allerdings nach dem Foto im Internet sucht (z.B. per Google-Bildersuche rückwärts), der stößt auf unzählige Warnungen vor einem Betrüger mit unterschiedlichen Namen und Berufen. Mal ist er Model, mal Militärarzt“, erklärt die Polizei in einer Mitteilung.
Die Beamten stoppten seine Anmachen und sperrten den Nutzer auf Facebook für weitere Beiträge.
Liebesbetrüger im MK: Polizei warnt vor „Romance Scammer“
Im Märkischen Kreis sind schon häufiger Frauen auf „Romance Scammer“ reingefallen. Jüngst war eine Seniorin aus Altena in die Falle des Liebesbetrügers getappt. Sie hatte binnen weniger Wochen eine erhebliche Summe Geld ins Ausland überwiesen. Auch in Plettenberg schlug der Betrüger zu. Er gaukelte einer Frau im Internet die große Liebe vor - und kassierte ordentlich Geld von ihr. In Lüdenscheid kostete die „Liebe“ fast 100.000 Euro - ein Mann war auf den Liebesbetrug eingefallen.
Die Polizei MK warnt ausdrücklich vor den Liebesbetrügern. „Vorsichtig beim Online-Flirt“, heißt es in der Mitteilung. Dazu geben die Beamten folgende Tipps:
- Wenn der/die Angebetete schon nach Tagen von Liebe oder Heiraten spricht: Vorsicht
- Bei plötzlichen Notlagen und Geld-Problemen: Vorsicht!
- Wer erotische Fotos verschickt, macht sich erpressbar!
- Wer schon in die Liebesfalle getappt ist, sollte Anzeige erstatten!
Die Polizei betont, dass die Warnung nicht nur für weibliche Nutzer in sozialen Netzwerken oder auf Dating-Portalen gilt. Auch Männer können betroffen sein.
Rubriklistenbild: © Silas Stein/dpa