Immer mehr Mitarbeiter in Quarantäne
Corona-Gefahr im Klinikum: Patienten nach zwei negativen Tests plötzlich positiv
Leise Gefahr in den Märkischen Kliniken: Erstmals wurde eine neue Teststrategie angewendet. Dabei wurden insgesamt sechs Corona-Infizierte entdeckt, die zuvor zweimal negativ getestet worden waren. Das Personal wird knapp.
In den Krankenhäusern im Märkischen Kreis werden zurzeit 130 Covid-19-Patienten behandelt (Vortag 135), davon 24 intensivmedizinisch (Vortag 30). 19 Personen werden beatmet. Besonders angespannt ist die Lage in den Märkischen Kliniken, wie der Klinikkonzern am Mittwochnachmittag in seinem Pandemie-Update mitteilte.
Die problematische Situation in den Krankenhäusern in Lüdenscheid und Werdohl liegt zum einen an den nach wie vor hohen Patientenzahlen mit Sars-CoV2-Nachweis (69), auf der anderen Seite fallen immer mehr Mitarbeiter aus, weil sie sich infiziert haben oder engen Kontakt zu Erkrankten hatten.
Corona-Tests bei Patienten zweimal negativ, dann positiv
So befanden sich am Mittwoch 61 Beschäftigte des Klinikums Lüdenscheid und 21 Mitarbeiter der Stadtklinik Werdohl in Quarantäne. „Dies sind sowohl Mitarbeiter, die sich mit Corona angesteckt haben oder erkrankt sind, aber insbesondere auch solche, die nicht arbeiten können, weil sie zum Beispiel aufgrund eines Risikokontaktes in Quarantäne sind oder ihre Kinder zu Hause betreuen müssen.“
„Wir versorgen in den Märkischen Kliniken sehr viel mehr Covid-19-Patienten als während der ersten Pandemiewelle. Entsprechend steigen auch die Risiken für unser Klinikpersonal selbst zu erkranken, wie die aktuelle Entwicklung zeigt“, heißt es aus dem Krankenhaus-Krisenstab. Das Gesundheitsamt ist informiert und begleitet die weiteren Maßnahmen engmaschig.
Gefahr durch Dunkelziffer: Märkische Kliniken reagieren mit neuer Teststrategie
Aufgrund einer neuen Teststrategie werden alle Patienten nun dreimal getestet. Dabei wurden überraschenderweise weitere Positivfälle entdeckt: „Sechs Patienten sind nach dem dritten Test positiv getestet worden, die zuvor bereits zwei Mal negativ waren“, schreibt das Klinikum. Das zeige, dass es auch bei negativen Testergebnissen eine Dunkelziffer geben kann.
Aus dem Krisenstab heißt es dazu: „Unser Ziel ist es, mit der Ausweitung unserer Teststrategie, mögliche Einzelfälle mit bisher unerkannten Infektionen rascher zu identifizieren, um die Risiken für das Klinikpersonal zu reduzieren und einer möglichen Dunkelziffer entgegenzutreten.“
Alle Klinik-Mitarbeiter werden nun bis Ende der Woche getestet
Als weitere Maßnahmen, um das Infektionsrisiko drastisch zu senken, wurde mit dem Gesundheitsamt verabredet, dass alle Klinik-Mitarbeiter mittels POC-Schnelltest bis Ende der Woche getestet werden und zusätzliche, tägliche Hygiene-Begehungen im gesamten Haus stattfinden. So will man das Infektionsgeschehen in den Kliniken in Lüdenscheid und Werdohl in den Griff bekommen.
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