Tagesthemen-Zuschauer erstaunt: Selbstgespräch von Moderatorin Caren Miosga

Tagesthemen-Moderatorin Caren Miosga sorgte in der Sendung für einen extrem irritierenden Moment. Nun erklärt sie den Grund dafür.
Hamburg/München - Soeben sind die Kurznachrichten der Tagesthemen mit Judith Rakers verklungen, da kündigt sich die Hauptsprecherin des Abends, Caren Miosga, erneut an. Sie soll den nächsten Beitrag anmoderieren.
Plötzlich steht Caren Miosga zweimal im Tagesthemen-Studio
Nicht wenigen dürfte es kurzzeitig die Sprache verschlagen haben, als sie Miosga mit einer etwas verfremdeten Stimme hörten. „Es ist ein Phänomen, das längst unseren Alltag beherrscht“, beginnt sie.
Dann schaltet die Regie auf eine andere Kamera um - und plötzlich stehen da zwei Miosgas, die sich auch noch unterhalten. Also setzt die andere Miosga an: „Was aber noch lange nicht bedeutet, dass man das alles akzeptieren muss.“
„Ich kann das hier besser als du“, kommt es im leicht verfremdeten Ton zurück. Langsam wird klar. Die eine Miosga (links im Bild) soll echt sein, die andere mit künstlicher Intelligenz ausgestattet.
„Noch arbeiten hier im Studio echte Menschen. Ich zum Beispiel“, sagt die „echte“.
„Noch Caren, noch“, warnt die „künstliche“ Miosga mit erhobenem Zeigefinger.
„Richtig, denn heute, im Jahr 2019, können wir noch entscheiden, wie wir künftig mit Maschinen zusammenarbeiten wollen“, sagt sie und fügt an ihr anderes Ich gewandt noch schnell „Blechkopf“ an.
Caren Miosga - doppelt als Frontfrau bei den ARD-Tagesthemen mag noch in Ordnung sein. Doch wenn etwas im Bild ist, das dort offensichtlich nicht hingehört, wundert sich der Zuschauer schon.
Tagesthemen-Beitrag kündigte ARD-Doku über künstliche Intelligenz an
Dann beginnt der Beitrag über künstliche Intelligenz, der eine Dokumentation der ARD am Folgetag ankündigen soll. So geschehen am vergangenen Sonntag in den Tagesthemen um 22.45 Uhr.
Mit den großen Chancen für Arbeit, Mobilität und Medizin beginnt die MAZ. Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar hat die Dokumentation gemacht, die auch die Schattenseiten der künstlichen Intelligenz zeigt. Die Datenriesen wie Google oder Facebook etwa oder all die ethischen Fragen, die das Thema mit sich bringt. Die Doku „Der große Umbruch“ war am Montag um 22.45 Uhr im Ersten zu sehen.
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ARD-Moderatorin Miosga erklärt die Idee hinter der Tagesthemen-Anmoderation
Auf Anfrage der Ippen-Digital-Zentralredaktion erklärt Caren Miosga ihre Anmoderation: „Wir versuchen gelegentlich mit außergewöhnlichen Ideen unser Studio zu bespielen, um den immer gleichen Ablauf einer Nachrichtensendung zu brechen und mehr Aufmerksamkeit zu generieren für Themen, die uns am Herzen liegen.“
Man wollte dieses „für unser aller Zukunft so entscheidende Thema“ nicht nur zu moderieren, sondern buchstäblich darstellen, so die ARD-Frau. Schließlich gehe es um die Frage, ob und wie lange man noch selbst entscheiden könne, wie man mit Maschinen zusammenarbeiten könne und wann sie uns ersetzen. „Wir haben dann zwei ‚Miosgas‘ ins Studio gestellt. Erst habe ich den Part der künstlichen und danach den der echten eingesprochen und deren Unterhaltung zusammengeschnitten“, erzählt Miosga. Man wollte „überraschen und nachdenklich machen“.
Caren Miosga: „Experimente sollten nicht allzu häufig vorkommen“
Für die Tagesthemen-Moderatorin steht jedoch auch fest: „Derlei Experimente sollten nicht allzu häufig vorkommen, da in einer Nachrichtensendung die Nachricht an sich immer noch die Hauptrolle spielt.“
Laut Miosga kam von den Zuschauern für diesen außergewöhnlichen Auftritt vor allem viel Lob. Das Ziel dürfte der Auftritt tatsächlich nicht verfehlt haben – er bleibt im Gedächtnis hängen und hat diesem so zukunftsweisenden Thema Aufmerksamkeit verschafft.
Die ARD-Tagesschau sorgt auf Facebook für Verwirrung. Sie postete ein Video, das man von der seriösen Nachrichtensendung nicht erwartete.