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Nutzer sauer über Zwangsupdate - WhatsApp kündigt überraschend Wende an

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Von: Helena Gries, Lukas Rogalla, Diana Rissmann, Theresa Lippe, Nail Akkoyun, Lucas Maier, Sarah Neumeyer

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WhatsApp ändert die Datenschutzrichtlinien. Nach heftigen Protesten tritt das Zwangsupdate des Messenger-Dienstes allerdings vorerst nicht in Kraft.

Update vom Samstag, 16.01.2021, 12.15 Uhr: Der Messengerdienst Whatsapp verschiebt das geplante Update seiner Datenschutzrichtlinien. Das verkündete der Konzern am Freitag (15.01.2021) in einem Blogbeitrag. Massiver Protest gegen die Aktualisierung der Chat-App und ein großer Nutzerschwund hätten das Unternehmen zum Handeln bewogen.

Bis zum 8. Februar hätten Whatsapp-Nutzer den neuen Datenschutzrichtlinien zustimmen müssen, um den Messenger weiter nutzen zu können. Das soll jetzt allerdings nicht mehr der Fall sein: „Wir haben nun beschlossen, das Datum, an dem Benutzer gebeten werden, die Nutzungsbedingungen zu lesen und zu akzeptieren, weiter nach hinten zu verschieben. Kein Account wird am 8. Februar gesperrt oder gelöscht“, heißt es bei Whatsapp.

WhatsApp: Überraschende Wende nach Protest - Doch kein Zwangsupdate?

Laut Berichten des RND wolle sich der Messenger-Dienst statt eines Zwangsupdates schrittweise an die Whatsapp-Nutzer wenden, damit diese die Richtlinien in Ruhe überprüfen könnten. Statt im Februar sollen die neuen Datenschutzrichtlinien der Chat-App nach aktuellen Informationen erst im Mai eingeführt werden.

Ein Smartphone mit Emojis aus WhatsApp vor dem WhatsApp-Logo.
Update bei Whatsapp: Die Datenschutzrichtlinien ändern sich und das nicht unbedingt zum Vorteil der Nutzer - doch, wer dem nicht zustimmt, kann die Chat-App ab 08. Februar 2021 nicht mehr nutzen. (Symbolbild) © Fabian Sommer/dpa

WhatsApp-Update sorgt mit Zwangsupdate für massiv Kritik: Unternehmen äußert sich

Update vom Mittwoch, 13.01.2021, 11.50 Uhr: Aufgrund eines umstrittenen Updates, welches Nutzer zwingt, die neuen Richtlinien zu akzeptieren, sieht sich der Messengerdienst WhatsApp derzeit heftiger Kritik ausgesetzt. Nachdem Unternehmer Elon Musk jüngst auf Twitter für das Konkurrenzprodukt Signal geworben hatte, will auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan künftig auf die App verzichten.

Nun meldet sich WhatsApp zu Wort und setzt sich auf Twitter zur Wehr. In einem Tweet heißt es, dass man „einige Gerüchte adressieren“ und „zu 100 Prozent klarstellen“ möchte, dass man „Privatnachrichten weiterhin mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schützt“.

WhatsApp-Update: Unternehmen versichert „Kontakte werden nicht geteilt“

Anhand einer Grafik wird zudem erklärt, dass weder WhatsApp noch Facebook private Chats lesen oder Anrufe abhören können. Selbiges soll unter anderem für geteilte Standorte und WhatsApp-Gruppen gelten. Auch versichert das Unternehmen, dass Kontakte nicht mit Facebook geteilt werden. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass Nutzer ihre Nachrichten jederzeit löschen und ihre persönlichen Daten zudem auch herunterladen können.

Umstrittenes WhatsApp-Update: Erdogan ruft zu Nutzung von anderem Messenger auf

Update vom Dienstag, 12.01.2021, 12.40 Uhr: Nach Elon Musk wendet sich nun auch Recep Tayyip Erdogan von Whatsapp* ab. Der türkische Präsident wird künftig auf den Messengerdienst verzichten, weil dieser seine Datenschutzrichtlinien geändert hat.

Das Update von Whatsapp ist höchst umstritten. Der Messengerdienst zwingt seine Nutzer, neue Richtlinien zu akzeptieren, nach denen Daten mit allen Unternehmen der Facebook-Gruppe geteilt werden dürfen. Wer dem Update nicht zustimmt, wird Whatsapp ab dem 8. Februar 2021 nicht mehr nutzen können.

Die Regierung um Erdogan verlegt ihre Kommunikation stattdessen auf die türkische App BiP. Türken sollen ab sofort landesinterne Dienste wie BiP oder Dedi benutzen. Türkische Daten sollten in der Türkei bleiben, teilte Ali Taha Koc, Digitalbeauftragter der Regierung, mit. Die Entscheidung gab die Regierung über Whatsapp bekannt.

WhatsApp zwingt Nutzer zu Update – Elon Musk rät zu anderem Messenger

Update vom Sonntag, 10.01.2021, 13.00 Uhr: Es ist ein riesiger PR-Super-Gau für WhatsApp: Der Messenger-Dienst der zum Facebook-Universum gehört, stellt seinen Nutzern quasi ein Ultimatum. Wer den neuen AGBs des Unternehmens nicht bis zum 08. Februar 2021 zustimmt, kann die Chat-App nicht mehr nutzen. Wird es jetzt Zeit für eine Alternative?

Doch was ändert sich eigentlich mit den geänderten Bedingungen zur Datenverarbeitung? Ganz einfach: Die Daten der Whatsapp-Nutzer sollen für alle Unternehmen der Facebook-Gruppe zugänglich gemacht werden. Experten vermuten, dass die Daten vor allem für Werbezwecke genutzt werden sollen. So können Whatsapp-Nutzer dann künftig wohl auch individualisierte Werbung aufgrund ihres Whatsapp-Nutzungsverhaltens auf Facebook oder Instagram ausgespielt bekommen.

Dieser Zwangsservice stößt zahlreichen Nutzern der beliebten Chat-App sauer auf. Viele suchen nach Alternativen Messengern - doch welchen nutzen. Für den bekannten Whistleblower Edward Snowden und Tesla-Chef Elons Musk ist die Sache klar: „Nutzt Signal!“ - twitterte Musk jüngst.

Whatsapp auf einem Handy
Weil Whatsapp seine Nutzer zu einem umstrittenen Datenschutz-Update zwingt, will die türkische Regierung um Präsident Erdogan auf den Messengerdienst verzichten. © INDRANIL MUKHERJEE/AFP

Whatsapp mit Zwangsservice: Ist der Messenger Signal eine gute Alternative?

Laut Snowden und Musk ist Signal auf jeden Fall eine Alternative. Und auch chip.de betont, dass Signal im Gegensatz zu anderen Messengern viel Wert auf die Privatsphäre der Nutzer legt. Demnach werde neben dem eigentlichen Gesprächsinhalt auch der Absender verschlüsselt. Die App ersetzt laut chip.de den Namen des Absenders durch ein zeitlich begrenztes Zertifikat, das erst beim Empfänger entschlüsselt wird. Damit können die Gesprächspartner kaum mehr ermittelt werden.

Doch muss man beim Wechsel von Whatsapp auf den Messenger Signal Abstriche machen. Nein, sagt chip.de ganz klar:

Update vom Freitag, 08.01.2021, 14.00 Uhr: Die neuen AGB von Whatsapp sorgen für Unmut bei vielen Nutzer des Messenger-Dienstes. Als Teil der neuen AGB müssen Nutzer bis zum 08. Februar 2021 zustimmen, dass Whatsapp mehr Daten mit dem Mutterkonzern Facebook teilen darf. „Zeit für Alternativen“, schreibt ein Twitter-User. Ähnlich sieht das anscheinend auch Tesla-Chef Elon Musk.

Whatsapp macht ernst und setzt einen Zwangsservice durch - bis zum 08. Februar 2021 müssen die Nutzer zustimmen oder können die Chat-App nicht mehr verwenden. Elon Musk empfiehlt den Nutzern jetzt den Messenger Signal.
Whatsapp macht ernst und setzt einen Zwangsservice durch - bis zum 08. Februar 2021 müssen die Nutzer zustimmen oder können die Chat-App nicht mehr verwenden. Elon Musk empfiehlt den Nutzern jetzt den Messenger Signal. © Tobias Schwarz/dpa

Messenger-Dienste wie Signal und Telegram seien bessere Alternativen, wenn man mit dem neuen Service von Whatsapp nicht einverstanden sei, twitterte auch Mike Butcher, Redakteur für das Technologie-Nachrichtenportal TechCrunch. Whatsapp teile persönliche Informationen, wie IP-Adresse, Telefonnummern und Kontakte, ohne die Möglichkeit, den neuen AGB nicht zuzustimmen. Einen wechsel zum Messenger-Dienst Signal empfiehlt offenbar auch Elon Musk. Er twitterte: „Benutzt Signal“.

Diesem Rat scheinen viele Nutzer zu folgen und von Whatsapp zu anderen Messenger-Diensten zu wechseln. Die App Signal verzeichnete einen so großen Ansturm, dass sich das Versenden der Verifizierungscodes verzögert. „Wir arbeiten daran, das so schnell wie möglich zu beheben“, twitterte Signal.

Experten erheben schwere Vorwürfe - Nun äußert sich Whatsapp  

Update vom Freitag, 08.01.2021, 6.45 Uhr: Am Donnerstag (07.01.2021) hat Whatsapp seine Datenschutzrichtlinien erneuert. Bis zum 08.02.2021 müssen Nutzer des Messenger-Dienstes diesen zustimmen. Unter anderem geht es darum, wie Whatsapp Daten mit anderen Facebook-Unternhemen wie auch Instagram teilt. In den Medien kursierte die Vermutung, dass Facebook diese Daten zu Werbezwecken nutzen könnte.

Jetzt hat sich das Unternehmen zu den Vorwürfen gemeldet. Es gebe „keine Änderungen an den Praktiken der Datenweitergabe von Whatsapp in der europäischen Region (einschließlich Großbritannien), die sich aus den aktualisierten Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie ergeben“, sagte ein Whatsapp-Unternehmenssprecher dem Spiegel.

„Zur Vermeidung von Zweifeln: Es ist weiterhin der Fall, dass Whatsapp keine Whatsapp-Nutzerdaten aus der europäischen Region mit Facebook teilt, damit Facebook diese Daten zur Verbesserung seiner Produkte oder von Anzeigen nutzen kann“, so der Sprecher weiter. Diese Aussage stimmt mit einem Tweet der Whatsapp-Managerin Niamh Sweeney überein.

Whatsapp führt neuen Zwangsservice ein

Update vom Donnerstag, 07.01.2021, 10.28 Uhr: Ab heute, Donnerstag (07.01.2021), ist es so weit: Die neuen Datenschutzrichtlinien von Whatsapp sind da. Der Messenger-Dienst schickt seit heute die neuen Datenschutzrichtlinien an seine Nutzerinnen und Nutzer. Wer Whatsapp weiterhin nutzen möchte, muss diesen bis zum 08.02.2021 zustimmen.

Neben den Datenschutzrichtlinien wurden auch die generellen Nutzungsbedingungen erneuert. Diesen muss ebenfalls zugestimmt werden.

Update beim Datenschutz: Whatsapp- und Facebook-Daten weiter verzahnt

Im Kern drehen sich die Änderungen in den Whatsapp-Datenschutzrichtlinien, beziehungsweise den Nutzungsbedingungen, um den Austausch und die Verarbeitung von Daten innerhalb der Facebook-Unternehmensgruppe, wie Macerkopf.de berichtet. In der Datenschutzerklärung heißt es konkret:

Als Teil der Facebook-Unternehmen erhält WhatsApp Informationen von den Facebook-Unternehmen und teilt auch Informationen mit diesen. Wir können mithilfe der von ihnen erhaltenen Informationen und sie können mithilfe der Informationen, die wir mit ihnen teilen, unsere Dienste bzw. ihre Angebote, einschließlich der Produkte von Facebook-Unternehmen, betreiben, bereitstellen, verbessern, verstehen, individualisieren, unterstützen und vermarkten. 

Auszug aus den geänderten Datenschutzrichtlinien von WhatsApp

Die neuen Bestimmungen werden Whatsapp-Nutzern beim Öffnen der App angezeigt. Laut Whatsapp soll der Datenaustausch für einen besseren Service sorgen. Allerdings könnte durch den neuen Service auch die Monetarisierung innerhalb der Facebook-Gruppe vorangetrieben werden, so macerkopf.de. Dafür könnte die Präzisierung der Daten, die der Facebook-Konzern über seine Nutzer sammelt, verantwortlich sein.

Whatsapp mit Zwangs-Service: Wer nicht zustimmt, fliegt aus dem Messenger

Erstmeldung vom Mittwoch, den 9.12.2020: Kassel - Zu Weihnachten gibt es von Whatsapp noch ein Geschenk in Form eines Updates. Doch nicht jedem Nutzer dürfte das gefallen. Während einige Änderungen für Nutzer ganz nett sind, könnte ein neuer Service viele User abschrecken. Doch die guten Nachrichten zuerst.

Whatsapp
EntwicklerWhatsapp Inc./Facebook Inc.
Erscheinungsjahr2009
KategorieInstant Messaging
Deutschsprachigja

In der Vergangenheit hat Whatsapp mehrere neue Funktionen* eingeführt - so auch in den vergangenen Tagen: Bei dem aktuellen Update wurden mehrere neue Hintergrundbilder für die Chats zur Verfügung gestellt. Herzen für die Schwester, das Haustier für den Vater - Hintergrundbilder können individuell auch mit eigenen Fotos bei der Messenger-App variabel in einzelnen Chats angepasst werden.

Ähnlich wie beim Konkurrenten Snap Chat gibt es bei Whatsapp seit kurzem die Möglichkeit für ablaufende Nachrichten. Das sind Mitteilungen, die sich im Fall von Whatsapp nach sieben Tagen automatisch aus der Unterhaltung löschen.

Whatsapp-Update zu Weihnachten: Messenger will mit Nutzern in Kontakt treten

Außerdem wurde eine Funktion eingeführt, bei der die Nutzer einfacher auf einen Rutsch mehrere Chats und Bilder löschen können, um so mehr Speicherplatz zu gewinnen. Beides verkündete das Unternehmen über die Internetplattform Twitter. Aber auch die Möglichkeit einen Chat nicht nur zeitweise, sondern immer stumm zu schalten, ist neu.

Doch das war noch nicht alles: Zukünftig plant der Messenger-Dienst Whatsapp selbst Nachrichten an seine Benutzer zu schicken, um in Kontakt mit ihnen zu stehen. Auf diesem Wege will Whatsapp seine Reichweite vergrößern. Hat das Unternehmen mit Hauptsitz in Dublin (Irland) zuvor Neuerungen über seinen Blog, der Videoplattform YouTube oder auf sozialen Netzwerken wie Twitter angekündigt, wollen die Iren nun neue Wege gehen. Denn häufig gehen Veränderungen und neue Funktionen an den Nutzern vorüber.

Update: Whatsapp-Nachrichten vom Messenger selbst kommen bei jedem Nutzer an

Das soll sich jetzt ändern, wie unter anderem merkur.de berichtet, plant Whatsapp eine brutale Änderung*: So sollen Neuerungen in Whatsapp zukünftig direkt in der App an die Nutzer kommuniziert werden, so der Plan. Es soll in der Nachrichten-App zukünftig einen Bereich geben, in dem Änderungen für die Nutzer angezeigt werden, vermutet auch WABetaInfo.

Mit diesem Zusatz in Whatsapp soll verhindert werden, dass Technik-Laien über Neuerungen häufig erst aus den Medien erfahren. IT-Experten halten diese Neuerung für sehr sinnvoll, um das Informations-Leck zu schließen.

Trotzdem gibt es einen Haken. Damit Whatsapp in direktem Kontakt zu seinen Nutzern stehen kann, müssen diese aktiv den neuen Nutzungsbedingungen in der App zustimmen. Das ist nach Informationen WABetaInfo jedoch nur bis 08.02.2021 möglich. Wer den neuen Bedingungen bis zum Ablaufdatum nicht zustimmt, soll den Messenger-Dienst Whatsapp zukünftig nicht mehr nutzen können.

Großer Schritt beim Messenger-Dienst: Nutzer müssen nach WhatsApp-Update zustimmen

Ein drastischer Schritt, den das Unternehmen mit Hauptsitz in Irland geht. Bislang stimmten die Nutzer den Nutzungsbedingungen einmalig nach dem Download und Einrichten der App zu und gaben somit allen folgenden Neuerungen passiv ihr okay durch die weitere Nutzung.

Doch dieses Mal ist alles anders: Die Änderung zu mehr Transparenz und zugänglicheren Informationen sind so groß, dass es einer aktiven Einwilligung der WhatsApp-Nutzer bedarf. Mit dem Nachteil, dass User, die nicht rechtzeitig handeln, den Zugriff auf die App verlieren könnten.

Bei WhatsApp gibt es nun ein neues Feature, durch das Nachrichten nach sieben Tagen gelöscht werden. Was Nutzer wissen müssen, erfahren Sie hier. Die EU will die Verschlüsselung in Messaging-Diensten wie Whatsapp und Signal durch eine Hintertür umgehen. Datenschützer sind alarmiert. (Theresa Lippe, Lucas Maier, Sarah Neumeyer, Diana Rissmann) *hna.de, fr.de und merkur.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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