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Corona-Mutation? Rätselhafter Fall: Infizierter kämpft 49 Tage gegen das Virus

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Von: Marcus Giebel

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Das Coronavirus macht den Infizierten auf ganz unterschiedliche Weise zu schaffen. Das fängt schon bei den Symptomen an. Nun könnte eine Mutation Mediziner vor neue Schwierigkeiten stellen.

München - Das Coronavirus bestimmt mittlerweile seit einigen Wochen unser Leben - beruflich wie privat. Die Menschheit bemüht sich mit vereinten Kräften darum, der Pandemie irgendwie Herr zu werden. Dabei sehen wir uns jedoch Unwägbarkeiten ausgesetzt, deren Tragweite sich noch nicht absehen lässt. Denn trotz weltweiter Forschungsarbeit* steht über allem noch immer die Frage: Wie viele Menschen haben sich wirklich schon mit dem Virus angesteckt? Und gleich daran angeschlossen: Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr* überhaupt - also wie schnell verbreitet sich die neue Krankheit?

Immer wieder liefern Experten Ergebnisse. Viele sind doch eher beruhigend, manche lassen jedoch auch Schlimmeres befürchten. Letztlich stehen die Forscher aber auch immer wieder vor neuen Rätseln. Nun berichtet die Daily Mail aus England unter Bezug auf chinesische Medien von einem Krankheitsfall, der selbst Mediziner in gewisser Weise verunsichert. Denn im chinesischen Wuhan, wo das Coronavirus auf den Menschen übergesprungen sein soll, kämpfte ein Mann ganze 49 Tage lang mit der Lungenkrankheit, ohne wirklich schwere Symptome aufgewiesen zu haben.

Coronavirus mutiert? Patient 49 Tage lang an milder Variante erkrankt

Eine solche Zeitspanne ist höchst ungewöhnlich, im Schnitt würden Erkrankte nach 20 Tagen gesunden. Schon ein Fall von 37 Tagen Corona-Erkrankung sei außergewöhnlich gewesen, jedoch auch deutlich schwerer verlaufen. Der angesprochene Patient, der ganze sieben Wochen am Coronavirus litt, hatte sich am 8. Februar in einer Klinik auf SARS-CoV-2 testen lassen, nachdem er rund eine Woche lang immer wieder mit Fieberschüben gekämpft hat. Von weiteren Symptomen* sei der Mann mittleren Alters jedoch verschont geblieben.

Nach einem positiven Test* sei der Erkrankte in Behandlung gekommen, auch nach 17, 22, 26, 30, 34, 39, 43 und 49 Tagen habe das Virus in seinem Körper nachgewiesen werden können. Ein negatives Testergebnis an Tag 47 ist rückblickend zu vernachlässigen, weil es sich als verfrühte Entwarnung herausstellte. Folglich habe der Patient das Coronavirus 49 Tage lang „abgestoßen“, wie es unter Experten heißt. Meint: durch Atmen, Niesen oder Husten - also völlig ungewollt - verbereitet.

Coronavirus mutiert? Neue Form wohl nicht so giftig und ansteckend - aber langlebig

Dieser Fall wurde auf einer Homepage für wissenschaftliche medizinische Artikel publiziert, deren Inhalte noch der Prüfung von Experten bedürfen. Er lässt eine neue und hartnäckige Version des weltweit grassierenden Virus vermuten - jedoch in milderer Form. Die Forscher gehen davon aus, dass diese mutmaßliche Mutation nicht so toxisch - also giftig - und ansteckend, jedoch schwieriger zu besiegen sei. Zudem befalle sie Menschen völlig unabhängig vom Alter.

Das klingt einerseits erschreckend - für Infizierte. Kann aber eben auch als Mutmacher angesehen werden, sollte die Ansteckungsgefahr tatsächlich geringer sein. Wobei gerade dieser Punkt beim „klassischen“ Coronavirus wegen der Dunkelziffer schwer einzuschätzen ist.

Coronavirus mutiert? Fremdblut mit Antikörpern bringt Gesundung

Der in Wuhan erkrankte Mann gewann den Kampf letztlich eben nach 49 Tagen - aber nicht ohne fremde Hilfe. Ihm wurde das Blut eines Gesundeten injiziert, der Antikörper gegen das Virus gebildet hatte. Nun wird er als „chronisch infizierter Fall“ behandelt, der die Mediziner einen großen Schritt bringen könnte. Interessanterweise soll auch ein elterlicher weiblicher Verwandter positiv getestet worden sein. Erfreulich: Trotz Vorerkrankungen sei die Frau schneller gesundet als der Durchschnitt ihrer Altersgruppe - über die jedoch nicht mehr bekannt ist.

In China wird bereits über zwei Varianten des Virus diskutiert,  den L-Subtyp und den S-Subtyp . Den Forschern zufolge sei ersterer mit 70 Prozent deutlich weiter verbreitet und springe auch schneller auf andere Menschen über. Es sei nicht sicher, zu welchem Typ der genannte Fall zu zählen sei.

Coronavirus mutiert? Milde Symptome birgen Gefahr

„Wir können auch nicht ausschließen, dass es sich um einen neuen Subtyp handelt, der noch nicht identifiziert wurde.“, erklärten die Experten. Nun sei zu befürchten, dass andere „chronische“ Patienten wegen der milden Symptome nicht behandelt würden und für eine erneute Verbreitung sorgen könnten. 

Doch das wäre natürlich nur das Worst-Case-Szenario. Denn für eine seriöse Einschätzung mangelt es einfach an den nötigen Informationen. Und spekuliert wird rund um das Coronavirus derzeit viel. Weil es an Gewissheiten fehlt.

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Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind in ganze Europa spürbar. Ein Land will von Covid-19 jedoch überhaupt nichts wissen.

Neue Krankheitsbilder: Bislang galten vor allem trockener Husten und Fieber als Coronavirus-Symptome. Ärzte wurden nun weltweit auf andere Merkmale aufmerksam - die besonders bei jüngeren Patienten auftreten.

*merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

mg

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