Coronavirus: Entscheidung über Abitur-Prüfungen 2020 gefallen - neue Wende in zwei Bundesländern
Das Coronavirus bringt so einiges auf der ganzen Welt durcheinander. Nun auch das Abitur. Schüler aus NRW können jetzt planen.
- Das Coronavirus* beeinflusst auch das Abitur in Deutschland.
- In Bayern und anderen Bundesländern wurde der Termin bereits verschoben.
- Könnte es nun zu einem Abi ohne Prüfungen kommen?
- Hier finden Sie die grundlegenden Fakten zum Coronavirus und die Corona-News aus Deutschland. Außerdem finden Sie hier aktuelle Fallzahlen in Deutschland als Karte.
Update vom 27. März, 15.10 Uhr: Die Abiturprüfungen in Niedersachsen werden nach NWZ-Informationen rund drei Wochen später stattfinden. Kultusminister Grant-Hendrik Tonne soll dies in einem Brief Lehrern und Schulleitern mitgeteilt haben. Auf einer Pressekonferenz in Hannover am Nachmittag soll die Information öffentlich gemacht werden. Demnach soll sich das Land für folgende Termine entschieden haben. Die ersten schriftlichen Prüfungen sollen am 11. Mai abgelegt werden. Der letzte Nachschreibtermin ist demnach der 20. Juni. Dadurch sollen die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, sich trotz der Umstände an den Hochschulen bewerben zu können. Die Bewerbungsfrist endet an den Universitäten am 15.Juli.
Coronavirus: Niedersachsen verschiebt Prüfungen
Zudem führe die Verschiebung dazu, dass auch die Abiturientinnen und Abiturienten noch nicht am 15. April in die Schule zurückkehren müssen, sondern erst am 20. April.
„Wir haben uns zum jetzigen Zeitpunkt für die Verschiebung entschieden, da nicht mit Sicherheit zu gewährleisten ist, dass am 20.04.2020 Prüfungen beginnen können“, schrieb Tonne: „Wir stehen zu unserer Verantwortung, Gesundheitsschutz und eine angemessene Prüfungsvorbereitung in Einklang bringen zu wollen, daher werden die Prüfungen verschoben.“
Coronavirus: Weitere Verschiebung nicht denkbar
Der Entschluss sei bisher allerdings unter Vorbehalt getroffen worden. Denn die Prüfungen werden nur stattfinden, wenn die Gewährleistung des Infektionsschutzes tatsächlich gegeben ist. Könne dies nicht bewerkstelligt werden, sei eine endgültige Absage laut Tonne die logische Konsequenz.
„Weitere Verschiebungen sind für mich ehrlich gesagt kein gangbarer Weg“, erklärte der Minister. Die Noten sollen dann ausschließlich aus den vier Halbjahresnoten bestehen.
Eine wissenschaftliche Studie hat sich nun damit befasst zu welchem Zeitpunkt der Höhepunkt und womöglich ein Ende der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht sein könnte.* In einer weiteren Branche in Deutschland gibt es unterdessen Corona-Lockerungen.
Coronavirus: Neue Wende in Nordrhein-Westfalen
Update vom 27. März, 14.00 Uhr: Die Abiturprüfungen in Nordrhein-Westfalen werden um drei Wochen nach hinten verschoben. Am 12. Mai wird für die 88.000 angehenden Abiturienten der womöglich letzte Akt ihrer Schul-Laufbahn beginnen. Dies teilte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in Düsseldorf mit.
Die Schüler erhielten damit jetzt Planungssicherheit. Dadurch soll eine bestmögliche Vorbereitung auf ihre Prüfungen bewerkstelligt werden. „Die Prüfungen werden selbstverständlich unter besonderer Berücksichtigung des Infektionsschutzes stattfinden. Die Gesundheit unserer Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler hat für uns oberste Priorität“, erklärt Gebauer.
Coronavirus: Schüler sollen bis zum 27.Juni Noten erhalten
Als letzter Prüfungstermin sei Montag, der 25. Mai vorgesehen. Sollten Schülerinnen und Schüler den Haupttermin nicht wahrnehmen können, werde es für jene Fälle im Anschluss einen zentralen Nachschreibetermin geben, so Gebauer.
Trotz der verschobenen Prüfungen sollen die Abiturzeugnisse spätestens bis zum 27. Juni ausgegeben werden. Damit würden die Schüler wie vorgesehen ihre Abschlussnote erhalten. Möglich macht das ein stark verkürzter Korrekturzeitraum. Zudem werde auch der Brückentag nach Christi Himmelfahrt für die Prüfungen genutzt, so die FDP-Politikerin.
Eine Wahlmöglichkeit für ein Abitur mit oder ohne Prüfungen wird es somit nicht geben. Schließlich gebe es kein gerechteres Abitur als jenes, das mit Prüfungen zustande komme, erklärt Gebauer. Die Landesschülervertretung hatte zuvor eine solche Option gefordert. Österreich hat sie schon, die Maskenpflicht. Aber kommt sie auch in Deutschland?*
Coronavirus: Entscheidung über Abitur-Prüfungen 2020 gefallen - Minister einigen sich
Update vom 25. März, 15.39 Uhr: Die Kultusminister der Bundesländer haben sich darauf geeinigt, dass die Abitur-Prüfungen in Deutschland 2020 stattfinden werden. Das bestätigte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz Stefanie Hubig nach einer Telefonkonferenz mit den übrigen Kultusministern am Mittwoch. Bis Ende des Schuljahres sollen überall die Tests geschrieben sein, „soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist“. Alle Schüler sollten bis Ende der Sommerferien ihre Ergebnisse haben. Der Beschluss sei einstimmig gefallen, hieß es.
Der nun gefasste Beschluss der Kultusminister betrifft alle Prüfungen, also neben den Abiturprüfungen beispielsweise auch die Prüfungen zum mittleren Abschluss nach der zehnten Klasse. Prüfungen können demnach grundsätzlich auch in geschlossenen Schulen stattfinden.
Abitur in Corona-Zeiten: Auswirkungen auf Prüfungsfragen
Allerdings wird es hinsichtlich des Termins und der Prüfungsinhalte Abweichungen zwischen den Bundesländern geben. Zwar sollten die Prüfungen am 21. April starten, allerdings wurden bereits zwei Nachschreibetermine (einer im Mai und einer im Juni) festgelegt.
Die jeweiligen Test-Termine würden mit ausreichend Vorlauf bekannt gegeben, damit sich die Schüler vorbereiten könnten, hieß es weiter. Geschrieben werden könnten die Prüfungen auch in geschlossenen Schulen. In den Prüfungen könnten die Bundesländer zudem Aufgaben aus dem zentralen Pool der Prüfungsfragen durch dezentrale Aufgaben ersetzen.
Die Corona-Beschränkungen legen das Leben in Deutschland weitestgehend lahm. Doch wie lange werden die Coronavirus-Maßnahmen aufrechterhalten werden.
Corona-Krise: Abitur-Prüfungen 2020 finden statt
Update vom 25. März, 15:07 Uhr: Die Abiturprüfungen 2020 sollen stattfinden. Offenbar hat die Corona-Krise dem Abitur nichts entgegenzusetzen. Auf einer Telefonkonferenz der Kultusminister wurde wohl eine deutschlandweite Einigung erzielt. Schüler müssen nicht mit einer Absage der Abschlussprüfungen rechnen, berichtet focus.de. Zum derzeitigen Zeitpunkt sei dieser Schritt nicht notwendig, so die Minister.
Zuvor waren keine bundesweiten Einigungen erzielt worden. Für Ärger sorgte die Bildungsministerin von Schleswig-Holstein. Sie wollte zunächst die Prüfungen komplett absagen.
Abi 2020 in Zeiten der Corona-Krise: Schleswig-Holstein will Absage
Update vom 24. März, 15.35 Uhr: Wegen der Corona-Krise könnten die Abitur-Prüfungen 2020 nicht nur verschoben werden - sie könnten sogar komplett entfallen. Dafür hat sich nun Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien ausgesprochen. Das berichtet ntv.
Demnach wolle Prien am Mittwoch dem Kabinett eine entsprechende Beschlussvorlage vorlegen. Neben dem Abitur sollen auch die Prüfungen zum ersten allgemeinbildenden und zum mittleren Schulabschluss nicht stattfinden.
Coronavirus: Abitur ohne Prüfung? Lehrerverband überrascht mit Idee zur Abschlussnote
Erstmeldung vom 24. März:
München - Es ist eine Zeit, auf die Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland mit gemischten Gefühlen zugehen: die Abitur-Phase. Einerseits Angst, dass man vielleicht die Prüfungen nicht besteht, andererseits Vorfreude, denn schließlich bindet man mit Bestehen der Prüfungen eine Schleife um die Schulzeit und beginnt einen neuen Lebensabschnitt.
Doch in diesem Jahr scheint alles anders. Der Grund? Das Coronavirus*, das aktuell so ziemlich alles auf den Kopf stellt. In Bayern führte es bereits zur Verschiebung der Abiturprüfungen. Auch andere Bundesländer verlegten das Abitur im Kalender nach hinten. Doch nun könnte es zu einem Novum kommen.
Abiturprüfungen in Coronavirus-Zeiten: „Je nachdem, wie sich die Corona-Situation entwickelt...“
„Je nachdem, wie sich die Corona-Situation entwickelt, können die Prüfungen ja auch einfach etwas später durchgeführt werden“, so Lin-Klitzing, die Vorsitzende der Interessenvertretung der Gymnasiallehrer. Doch wann später ist, ist aktuell nicht abzusehen. Sollte es nicht möglich sein, das Abitur später zu schreiben, so gebe es andere Möglichkeiten. Und diese Möglichkeiten könnten einen Großteil der Schüler freuen.
Abiturprüfungen während der Corona-Krise: Abi ohne Prüfung?
Zwei Drittel der Abiturnote werden für gewöhnlich innerhalb der letzten beiden Schuljahr durch Noten in den jeweiligen Kursen erbracht. Kombiniert mit dem letzten Drittel - nämlich die Abiturprüfungen - macht das dann die Gesamtnote aus.
„Dafür brauchen wir die Abiturprüfungen aber nicht zwingen“, so Lin-Klitzing und weiter, „Wir könnten diese Note nämlich auch aus den vorherigen Klausurleistungen in den Prüfungsfächern berechnen.“ Und dies bedeutet im Umkehrschluss, wie Lin-Klitzing: „Wir können, wenn es notwendig sein sollte, auch ein Abitur ohne eigene Abiturprüfungen hinbekommen.“
Abitur ohne Prüfung: Chance oder Nachteil?
Wie sich die Abiturnote dann jedoch im Detail errechnet, ist bislang unklar und wird wohl auch erst für den Fall aller Fälle publik gemacht werden. Fraglich ist das Modell „Abitur ohne Prüfung“ jedoch trotzdem. Wird sich ein Großteil darüber freuen, wird ein kleiner Rest der Schüler sicherlich nicht so ganz damit einverstanden sein.
Schließlich gab es dann bundesweit keine einheitlichen Aufgaben für alle Schülerinnen und Schüler. Vielleicht erreicht der ein oder andere auch gar nicht den Schnitt, den er sich erhofft hatte. Schließlich hat man sich auf die Klausuren, die dann gewertet werden sollen, nicht mit dem Wissen vorbereitet, dass sie komplett als Abiturnote zählen werden.
Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) betrachtet das Abitur jedenfalls als gesichtert und sagte: „Für den Fall, dass Abschlussprüfungen gar nicht durchgeführt werden können, wird es eine entsprechende Regelung geben, bei der die gegenseitige Anerkennung auch gesichert ist.“ Ein Nachteil solle für die Schülerinnen und Schüler durch die Corona-Krise in keinem Fall entstehen.
Petition in Hamburg: Schüler sind für einen Ausfall der Abiturprüfungen
Unterdessen haben zwei Schüler aus Hamburg angesichts der Corona-Pandemie* eine Petition zur bundesweiten Absage der Abiturprüfungen gestartet. Stattdessen solle in diesem Jahr jede Schülerin und jeder Schüler deutschlandweit ein sogenanntes Durchschnittsabitur erhalten, heißt es in der unter anderem an Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und zahlreiche Bildungsminister der Länder gerichteten Petition.
Dabei soll ein Durchschnitt der einzubringenden 32 bis 40 Semesterergebnisse der vergangenen vier Halbjahre errechnet und als Abiturnote festgelegt werden.
In Irland wurden unterdessen die mündlichen Prüfungen abgesagt. Die schriftlichen stehen noch aus. Auch in Irland gibt es angesichts der Entscheidung unterschiedliche Meinungen, wie The Irish Times berichtete.
Dass die momentane Stilllegung der Gesellschaft aber auch positive Auswirkungen für unsere Gesellschaft haben kann, darauf macht jetzt ein optimistisch gestimmter Zukunftsforscher aufmerksam.
Ausgerechnet ein Mann aus dem schwer gebeutelten Landkreis Heinsberg spuckte bei einem Polizeieinsatz einen Beamten an und schrie „Ich habe Corona!“ Dies ist nicht der einzig kuriose Fall, ein anderer Mann rief seinen Mitmenschen lautstark zu sie sollten „mehr Liebe machen“ und warf dabei mehrere tausend Euro von seinem Balkon.
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