Sonnenkraft für Sportler: Erste städtische Solaranlage auf Turnhallen-Dach

Werdohl - Sechs Solar-Module werden demnächst für warmes Wasser im Sanitärbereich der Turnhalle Ütterlingsen sorgen, und darüber hinaus die neue Heizungsanlage unterstützen.
„Es ist die erste Solaranlage, die die Stadt Werdohl betreibt“, berichtet der städtische Bauleiter Peter Grau. Die Mitarbeiter der ortsansässigen Firma Hillbrecht haben die Module bereits auf dem Dach der Turnhalle befestigt, auch der 750 Liter fassende Warmwasserspeicher ist im Heizungsraum der Turnhalle montiert.
„Die Anlage ist so konzipiert, dass die Heizung im Sommer komplett ausgeschaltet werden kann. Duschwasser wird ausschließlich über die Solaranlage bereitgestellt“, erklärt Grau. Habe die Wassertemperatur im Speicher 60 Grad erreicht, werde das heiße Wasser mit ins Heizungssystem geleitet, dessen Kernstück zwei mit Gas betriebene Brennwertkessel sein werden. „Mit der neuen Technik sinkt der Energieverbrauch automatisch um 20 Prozent“, beschreibt der städtische Bauleiter.

Hinzu komme, dass die Leistung der beiden Kessel mit 48 beziehungsweise 24 Kilowatt deutlich unter der des bisherigen 90-Kilowatt-Kessels liege. Mit Hilfe der neuen Heizungsanlage soll zukünftig auch der Jugendraum Schrottkeller beheizt werden. „Allerdings wird es einen eigenen Heizungskreislauf und eine eigene Mischanlage geben“, erklärt Grau.
Die alte Gastherme, die im Schrottkeller platziert war und dort für Wärme gesorgt hat, ist bereits demontiert. Der Einbau der neuen Heizung und der Solaranlage erfolgt im Zuge der umfangreichen energetischen Sanierung der Turnhalle, die mit einer Außen-Dämmung des gesamten Gebäudes und dem Einbau neuer, dreifachverglaster Fenster, verbunden war (wir berichteten).
Decke für mehr Effizienz isoliert
Um einen möglichst hohen Effizienz-Grad zu erreichen, ist kürzlich auch die Decke des 168 Quadratmeter großen Kriechkellers unter der Turnhalle mit einer zehn Zentimeter dicken Steinwolle-Schicht isoliert worden. Die mühselige Arbeit haben die Mitarbeiter der Firma Maler Maus erledigt.
Sie mussten nicht nur in gebückter Haltung ans Werk gehen, sondern auch ein Flaschen-Grab beachten: Circa 1500 – leere – Weinflaschen liegen dort herum. Wie die Flaschen dort hin kamen, weiß offenbar niemand. Grau: „Wir konnten es bisher einfach nicht herausfinden.“