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Fäkalien-Überschwemmung im Keller der Gesamtschule

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Hausmeister Wiese in einem Nebenraum, in dem schon alle Sachen gereinigt wurden. Die Eisenbahn (hinten links) blieb unbeschädigt.
Hausmeister Wiese in einem Nebenraum, in dem schon alle Sachen gereinigt wurden. Die Eisenbahn (hinten links) blieb unbeschädigt.

WERDOHL - Ein Wasserschaden im Freizeitkeller der Gesamtschule und im Jugendraum Königsburg wird zwischen 30 000 und 70 000 Euro Sanierungskosten nach sich ziehen. Durch einen Vandalismusschaden wurde ein Kanal verstopft, Fäkalien, Wasser und Toilettenpapier standen mehrere Zentimeter hoch auf dem Echtholzparkett.

Vor mehreren Wochen hatten Unbekannte auf einem Kanalrost zwischen Gesamtschule und Hauptschule zwei Toilettendeckel angezündet. Durch die Hitze verformte sich das Rost und fiel vier Meter tief in den Kanal. Dort verstopfte das flüssige Kunststoff der Klodeckel den Kanal. Dieser Vorfall lässt sich anhand der Spuren rekonstruieren, die die Kanalreinigungsfirma Wochen später fand.

Denn der Pfropfen im Kanal blieb lange unbemerkt. Derweil benutzten die Schülerinnen und Schüler fleißig die Toiletten – bis der Kanal sprichwörtlich voll war.

Dann fiel am letzten Aprilwochenende eine Menge Regen – und als Hausmeister Wiese am Montag, 29. April, in die Schule kam, verschlug es nicht nur ihm den Atem. Im Freizeitkeller und den angrenzenden Räumen und Lagerräumen hatte zentimeterhoch die Gülle gestanden. Der Wasserspiegel war zwar wieder abgesunken, doch Toilettenpapier und Fäkalien lagen auf dem Stäbchenparkett. Insgesamt sind 550 Quadratmeter Boden betroffen, davon knapp 300 Quadratmeter Parkett.

Eine Werdohler Firma wurde sofort hinzugerufen, die auf die Beseitigung von Wasserschäden spezialisiert ist. Die Reinigungskräfte der Schule mussten zum Großeinsatz und putzten stundenlang Stuhl- und Tischbeine ab. Betroffen sind auch eine Küchenzeile, Fitnesssportgeräte und Freizeitgeräte. Sogar in einem auf gleicher Ebene liegenden Lagerraum waren nagelneue, noch zu verbauende Beleuchtungskörper deponiert. Peter Grau, Bauleiter bei der Stadt und mit der Schadensaufnahme beschäftigt: „Wir mussten sämtliche Leuchten auspacken und reinigen sowie die Kartons wegwerfen.“ Mehrere Rigipswände mussten im Bodenbereich erneuert werden. Insgesamt kamen 8,5 Kubikmeter Abfall zusammen.

Bis auf weiteres bleiben die Räume geschlossen, im Augenblick laufen die Trocknungsgeräte. Ob und wie das Parkett gerettet werden kann, ist nicht klar. Peter Grau rechnet mit einer Schadenssumme bis zu 70 000 Euro. Die Stadt hat den Fall schon der Versicherung gemeldet. Der Jugendraum der Stadt bleibt bis auf weiteres geschlossen. Die Schüler wurden informiert, dass sie den Freizeitkeller vorerst nicht mehr benutzen können.

- Von Volker Heyn

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