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Gospelchor Risecorn tritt im Neuenrader Kaisergarten auf

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Von: Susanne Jentzsch

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Der Chor Risecorn – eine bunte 50-köpfige Truppe – präsentierte „Free at Last“.
Der Chor Risecorn – eine bunte 50-köpfige Truppe – präsentierte „Free at Last“. © S. Jentzsch

Neuenrade - „For Whites only“ – das Thema Apartheid ist schwere Kost. Viele Menschen Südafrikas litten jahrzehntelang unter den Folgen der Rassentrennung.

Ein Thema für einen unterhaltsamen Abend? Auf den ersten Blick vielleicht nicht, trotzdem entschied sich der Lüdenscheider Gospelchor Risecorn zusammen mit den befreundeten Gospel-Sängern der Soester Johannesgemeinde, dieses schwarze Kapitel der Menschheitsgeschichte musikalisch aufzuarbeiten – mit Erfolg. Im Rahmen der kleinen, aber feinen „Free at Last“-Tour machte Risecorn am Samstagabend im Neuenrader Kaisergarten Station, diesmal ohne Soester Unterstützung. Rund 50 Sänger standen vor 450 Besuchern auf der Bühne, so bunt gekleidet, wie die Menschheit selbst ist. Ein optischer Hinweis, dass Menschen aller Hautfarben ganz wunderbar zusammenpassen. Auf der Bühne und auf dem Planeten. „Die Resonanz war überwältigend“, sagte Brigitte Danisch, eine Stimme aus der Neuenrader Fraktion im Ensemble. Wunderbar, ergreifend sei das Konzert gewesen, das weniger an einen klassischen Gospel-Gig erinnerte, vielmehr einem Musical glich, das sich an einem thematischen roten Faden orientierte. Helmut Jost und Ruthild Wilson hatten als Chorleiter viel Arbeit in das experimentelle Projekt investiert. Gestik und Mimik im Zusammenspiel mit einer atmosphärischen Moderation, nochmals verstärkt von formatfüllenden, ausdrucksstarken Fotografien – all diese Faktoren trugen dazu bei, dass dieses crossmediale Musikereignis zu einem ganz besonderen Erlebnis avancierte.

„Mama, sag mir doch, wohin wir gehen sollen?“ Weit mehr als nur eine Textzeile aus einem Gospel-Stück. Eine Frage, die sich vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingswellen heute genau so stellt wie vor 50, 60 oder 70 Jahren in Südafrika. Risecorn griff ein schweres Thema auf, setzte sich intensiv mit der Materie auseinander und verpackte das Ganze in ein Paket, das zum Nachdenken anregte und gleichzeitig den Anspruch qualitativ hochwertiger Unterhaltung erfüllte. „Wir haben es geschafft“, gab Brigitte Danisch das Fazit der Chorleitung wieder. Auf der Bühne setzten sich die vielen intensiven Probenstunden zu einem faszinierenden Gesamteindruck zusammen. Ein Auftritt, der die 450 Besucher ebenso beeindruckte wie die Vip-Kids, die diesmal aus der Skisprung-Fraktion des TuS Neuenrade und der Jugendfeuerwehr kamen. Ex-Bürgermeister Klaus Peter Sasse, der für den anspruchsvollen „Job“ des Moderators tatsächlich vorsprechen musste, ging mal wieder in seiner Aufgabe auf, trug seinen Teil zum gelungenen „Free at Last“-Auftritt bei.

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